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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_06_12_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
Die Tiefgarageneinfahrt-Situation (hier: SoWi-Einfahrt) ist nur ein Streitpunkt in den aktuellen Planunéen des
„‚Werden von Qualität nicht abrücken‘“, Seite 4
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Landes mit der Stadt hinsichtlich der am Fenner-Busparkplatz geplanten Realisierung des MCI-Neubaus. fow: 8ö5m
„Werden von Qualität
nicht abrücken“
Beim MCI-Neubau sind sich Land und Stadt Innsbruck
nach wie vor nicht grün. Am Mittwoch sollen die Pläne
präsentiert werden. Spatenstich im Dezember wackelt.
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck - Ohne die Stadt
geht nichts. Weder ist das
Grundstück am Fenner-Parkplatz frei (offene Bauverbotsablöse an den Bund), noch
ist der nötige Bebauungsplan
beschlossene Sache. Will
LHStv. Georg Dornauer (SP)
also Wort halten und den bereits mehrfach verzögerten
Start für den Neubau der Unternehmerischen Hochschule MCI in Innsbruck nunmehr
wie von ihm angekündigt im
Dezember erfolgen lassen,
muss er einen Konsens über
die Entwurfsplanung mit der
Innsbrucker Stadtführung
erreichen. Dieser scheint aktuell nicht in Sicht. Im Gegenteil. Weil Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und
Bauausschussobmann Lucas
Krackl das Land in essenziellen Bereichen säumig sehen.
Deshalb wollen sie sich jetzt
aber von Dornauer weder
zeitlich unter Druck setzen,
geschweige denn für eine
weitere Verzögerungen vom
Land den Schwarzen Peter
zuschieben lassen.
Die dicke Luft zwischen
Land- und Rathaus in Innsbruck in der Causa MCI ist
mehrschichtig. Dornauer seinerseits wähnt die von der
Stadtplanung im März monierten Kritikpunkte an der
Vorentwurfsplanung inzwischen als „in die aktuelle Planung eingearbeitet“, wie er
in einem Schreiben an Willi
Ausdruck verleiht. Eine weitere Befassung der Fachjury,
geschweige denn eine formale Freigabe bzw. Genehmigung des weiterentwickelten Siegerprojektes werde es
deshalb auch nicht geben.
Vielmehr wolle man die Stadt
nun bei der Projektpräsentation am 14. Juni davon überzeugen, dass das kommunale
Verfahren zur Erstellung des
Bebauungsplans eingeleitet
werden könne.
Foto: Falk
Die Frage ist: Sind
alle Fachthemen
so ausgearbeitet, dass
es eine Zustimmung von
der Stadt geben kann?“
Lucas Krackl (Bauausschussobmann Innsbruck; FI)
Willi ist konträrer Meinung. Er sieht eine nochmalige Befassung der Fachjury
als nicht verhandelbare Voraussetzung an, damit die
Stadt sowohl politisch als
auch behördlich die nächsten notwendigen Schritte
einzuleiten gedenke. Zudem
setzt Willi voraus, dass auch
die MCI-Verantwortlichen
selbst bei dem Termin zuge-
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gen sein sollten. Den Gestaltungsbedenken Willis pflichtet Bauausschuss-Obmann
Lucas Krackl (Für Innsbruck)
bei. In der bekannt schwierigen Genese des Projektes sei
„bereits so viel Qualität liegen gelassen worden, dass
sich die Jury das groß überarbeitete Projekt noch einmal
wird anschauen müssen“.
Der Bauplatz - im Herzen der
Stadt neben SoWi, Hofgarten und Sicherheitszentrum
— erlaube keine Kompromisse: „Wir werden von unseren
Qualitätsansprüchen nicht
abrücken.“ Am Mittwoch, so
Krackl, werde es deshalb auch
keine Entscheidung über das
MCI-Projekt geben. Die Stadt
stehe hinter den generellen
Neubauplänen - man nehme
sich aber die Zeit, die es für
eine reifliche Entscheidung
eben brauche.
Doch nicht nur Optik (Fassade) und Volumen (Geschoßflächen) sind ein Streitpunkt. Auch die Erschließung
birgt noch Fallstricke. Die
Situierung der Tiefgaragenrampe ist offen, die Kostentragung auch. Willi spricht
bei der Kostenfrage von einer
„Auslegungsdiskrepanz“. Die
Stadt wolle lediglich „die Kosten der Rampenerschließung
samt Gestaltung der Fläche
der geschlossenen Rampe zur
Hälfte übernehmen“. So sei
es paktiert. Das Land, klagt
Willi, interpretiere das nun
„leider anders“.