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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Stadtpolitiker übernachten auf Stadtkosten in der Stadt“, Seite 23

Stadtpolitiker übernachten
auf Stadtkosten in der Stadt

Zu einem Teuerungsgipfel lud Innsbrucks Bürgermeister auf den Grillhof in

Vill - mit Übernachtu

Von Denise Daum

Innsbruck - Außer Spesen
nichts gewesen. So lautet das
Fazit von SPÖ-Klubobmann
Helmut Buchacher zum zweitägigen Teuerungstreffen,
zu dem VertreterInnen aller
Gemeinderatsfraktionen zusammenkamen. Man sollte
gemeinsam erarbeiten, wie
ein weiteres Anti-Teuerungspaket für die InnsbruckerInnen aussehen kann.

Tatsächlich lieferte die Veranstaltung (wie berichtet)
wenig konkrete Ergebnisse.
Spesen fielen indes sehr wohl
an. Bürgermeister Georg Willi (Grüne) setzte die Tagung
nämlich mit Übernachtung
am Grillhof in Vill an.

Bei den meisten PolitikerInnen sorgte das für Kopfschütteln. Wie will man das
gegenüber den SteuerzahlerInnen rechtfertigen?

„Mir ist das auch nicht
richtig vorgekommen. Deshalb wollte ich mir die Übernachtung selbst zahlen. Der
Bürgermeister hat aber gesagt, die gehört zum Workshop dazu. Also habe ich
mich mit Protest gefügt“, erklärt ALI-Gemeinderat Mesut
Onay, einer von sechs, die das
Übernachtungsangebot angenommen haben.

Ab etwa 19 Uhr saßen Onay,
BM Willi, Stadträtin Elisabeth
Mayr (SPÖ) und Gemeinderätin Renate Krammer-Stark

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3

ng. Sechs blieben, der Rest fuhr zum Schlafen heim.

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Am Bildungsinstitut Grillhof - sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt - trafen sich Innsbrucks Politikerinnen,

um über ein Anti-Teuerungspaket zu diskutieren. Manche blieben über Nacht.

(Lebenswertes Innsbruck)
mit der Moderatorin und einem Magistratsmitarbeiter
allein am Grillhof. Alle anderen fuhren zum Schlafen
die wenigen Kilometer nach
Hause.

Ja, es sei wohl nicht nötig
gewesen, über Nacht zu bleiben, räumt StR Mayr rückblickend ein. Sie habe nur der
Einladung folgen wollen. Abgesehen davon: „Zusammenarbeit ist kaum mehr möglich, die Stimmung hat einen
neuen Tiefpunkt erreicht“,
bedauert Mayr.

Renate Krammer-Stark erklärt, sie sei davon ausgegangen, „dass wir so lange arbeiten, bis wir konkrete Inhalte
haben. Dem war nicht so.“

BM Wiälli sagt, er habe
durch das Übernachtungsangebot zusätzliche Zeit schaffen wollen, um Lösungen zu
diskutieren. „Das als Verschwendung von Steuergeld
abzutun, ist kleinkrämerisch
und zeigt, dass es den KritikerInnen nicht um Lösungen
geht.“ Steuergeldverschwendung sehe er bei PolitikerInnen, die nicht arbeiten.

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Foto: Daum

Er finde Klausuren mit
Übernachtung nicht per se
schlecht, sagt Für-Innsbruck-
Klubobmann Lucas Krackl.
„Wenn die Klausur auf Innsbrucker Stadtgebiet stattfindet und vor 19 Uhr endet, ist
eine Übernachtung unnötig“,
so Krackl. Den BürgerInnen
könne man derartige Ausgaben nicht erklären.

Die Gesamtkosten für die
Klausur liegen noch nicht vor,
heißt es am Freitag aus dem
Bürgermeister-Büro. Eine
Übernachtung koste 81 Euro
pro Person.