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Tiroler Tageszeitung

„Strompreis hält Tiroler in Atem“, Seite 1

Strompreis

hält Tiroler
in Atem

Laut AK will Tiwag mit dem neuen
Stromvertrag eigene Kostenstruktur
verschleiern. SPÖ beklagt Inaktivität
der Regierung gegen die Teuerung.

Innsbruck — Die Strompreiserhöhungen bei Tiwag und
IKB sorgen bei den 300.000
Kunden für Verunsicherung.
Die AK Tirol berichtet von täglich Hunderten Anrufen verunsicherter Tiwag/IKB-Kunden bei der AK-Strom-Hotline.

Tiwag und IKB bieten, wie
berichtet, den Kunden einen neuen Stromvertrag mit
einem Preisbonus an. Wer
nicht wechseln will, bleibt im
alten Vertrag mit etwas höherem Strompreis. Warum diese
zweigleisige Vorgangsweise?
Warum nicht einfach nur die
bestehenden Verträge ändern?
Die Tiwag begründet dies unter anderem mit rechtlicher
Sicherheit im neuen Vertrag.
AK-Experte Domenico Rief ortet weitere Gründe. „Will man
bei bestehenden Verträgen
den Preis erhöhen, muss man
nun die Gründe offenlegen.
Das will die Tiwag nicht in der
Tiefe, wie es laut unserem Gut-

achter nötig wäre“, meint Rief.
Beim Neuvertrag dagegen gebe es einen „Startpreis“, den
man nicht begründen müsse.
Die AK greife hier einen Einzelaspekt als maßgebend heraus, kritisiert die Tiwag. AK-
Chef Zangerl fordert derweil
eine neue Tiwag-Satzung sowie eine Tiroler Stromlösung.

Die Stadtwerke Wörgl rudern unterdessen zurück. Die
Strompreis-Erhöhung vom
April wird rückwirkend nicht
umgesetzt, ab 1. Juli wird ein
Arbeitspreis von brutto 27,50
Cent je kWh angeboten.

Die SPÖ wiederum beklagt
Versagen der Bundesregierung im Kampf gegen die Teuerung. Die Regierung verweist
auf den Lebensmittel-Gipfel
am Montag. Es solle über die
Ursachen für die Preissteigerungen diskutiert, Lösungsansätze gefunden werden. (TT)

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