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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_6_Presse_OCR
- S.11
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Tiroler Tageszeitung
„Erste Frau bei den ‚Heinzelmännchen*‘“, Seite 25
rste Frau bei den „Heinzelmännchen“
Zu den 110 Mitarbeitern des städtischen Straßenbetriebs zählt mit Barbara Reinalter seit Kurzem Innsbrucks
erste Straßenreinigerin. Auch bei Winterdienst und Reparaturen sind die Arbeiter in Orange unverzichtbar.
Innsbruck — Die ressortzuständige Stadträtin Uschi
Schwarzl vergleicht sie mit
„Heinzelmännchen“: Ihre Arbeit, die frühmorgens beginnt,
„erfolgt oft unbemerkt, wird
für selbstverständlich genommen“ — vom Ausleeren der
Papierkörbe über die Straßenreinigung bis zum Schneeräumen. „Es wird Zeit, sie einmal
vor den Vorhang zu holen.“
Gemeint sind die rund 110
Mitarbeiter des städtischen
Straßenbetriebs — wobei man
seit Kurzem auch „MitarbeiterInnen“ schreiben kann.
Denn mit Barbara Reinalter
ist seit knapp über einem Monat auch die erste Straßenreinigerin Innsbrucks fleißig im
Einsatz - und hat großen Spaß
an der Arbeit im (bisherigen)
Männerberuf. „Ich bin vor allem über meinen Bruder dazugekommen, der schon seit
einigen Jahren hier arbeitet“,
erzählt sie, „aber auch über
mein Interesse. Ich habe mich
gefragt: Warum machen immer nur Männer diese Arbeit?
Wir Frauen können das doch
auch.“ Am Anfang sei sie sehr
nervös gewesen, gibt Barbara
Reinalter zu, „aber die Jungs
sind alle total lieb und nett,
ebenso die Chefleute, alle
bringen einem etwas bei und
helfen bei Fragen weiter.“ Eigene Damenbekleidung - eine
Neuheit für den Straßenbetrieb — ist auch bestellt.
„ Die Wertschätzung
für unsere Arbeit
ist bei Jung und Alt
spürbar, ich werde jeden
Tag angesprochen.“
Barbara Reinalter
Spannend an ihrer Arbeit
findet Reinalter vor allem,
neue Straßen und Gärten zu
„entdecken“, die man nicht
einmal kenne, wenn man seit
Jahrzehnten in Innsbruck
lebt. Und die Wertschätzung
der Bevölkerung sei jeden Tag
spürbar, „von älteren Leuten,
die Zuckerln verteilen, bis
zur Polizistin, die mir auf die
Schulter geklopft und gemeint
hat, sie war damals auch die
erste Frau in ihrem Posten“.
Geballter Einsatz in Orange: Amtsvorstand Peter Hölzl, Barbara Reinalter, Siegfried Flörl (Straßenmeister Innenstadt) und Christoph Gruber (Referatslieiter Bauhöfe) haben ein vielfältiges Aufgabenspektrum.
Fazit: „Ich kann den Job jeder
Frau empfehlen, die das Interesse dafür mitbringt.“
Wie vielfältig die Leistungen des Straßenbetriebs sind,
erklärt Amtsvorstand Peter
Hölzl, der Reinigung, Instandhaltung und Winterdienst als
Hauptaufgaben nennt. Die
Reinigungstätigkeit — Papierkorbentleerung, Säuberung
von Straßen und Gehsteigen
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Foto: Michaei Domanig
mittels Kehrmaschine oder
Waschwagen — beginnt um
6 Uhr Früh, in der stark frequentierten Innenstadt teils
noch früher. Besonders viel
Arbeit steht naturgemäß nach
größeren Veranstaltungen an.
Weniger bekannt sind die
Instandhaltungsmaßnahmen
auf Straßen und anderen öffentlichen Flächen — die Palette reicht von der Erneuerung
eines Randsteins bis zur Umgestaltung kleinerer Flächen,
zuletzt etwa am Bozner Platz.
Stärker im Mittelpunkt steht
der Winterdienst — „vor allem
dann, wenn viel Schnee gefallen ist und nicht binnen der
ersten halben Stunde alles
weg ist“, wie StR Schwarzl augenzwinkernd meint.
Der eher milde Winter
2022/23 schlug sich in der Bilanz des Straßenbetriebs nieder: Sowohl die abtransportierte Schneemenge von 130
Kubikmetern als auch der
Salzverbrauch (1169 Tonnen)
fielen deutlich geringer aus als
im Jahr zuvor. Für die Schneeabfuhr (der Schnee wird über
zwei Rampen in den Inn gekippt) fielen diesmal gar keine
„externen“ Kosten an die flei-
Rigen orangen „Heinzelmännchen“ des Straßenbetriebs
konnten mit ihren Geräten alles selbst abwickeln. (md)