Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_5_Presse_OCR
- S.8
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Sonnendeck bleibt gesperrt“, Seite 23
Sonnendeck bleibt gesperrt
Erst im Herbst wird die Ufermauer an der Franz-Gschnitzer-Promenade fertig saniert
sein, sagt das Land. Die beliebte Freizeit- und Partyzone am Inn ist solange abgezäunt.
Von Catharina Oblasser
Innsbruck - Ende März brach
eine Abdeckplatte von der
Ufermauer an der Franz-
Gschnitzer-Promenade. Die
Rede war von einem Vandalenakt. Das Land Tirol stellte
entlang des Mauerabschnitts
eine Abzäunung auf — aus
Sicherheitsgründen. Denn
vermutlich war nicht nur die
„ Die reine Bauzeit
für die Sanierung
des 360 Meter langen
Abschnitts beträgt vier
bis fünf Monate.“
Bettina Sax
(Öffentlichkeitsarbeit Land)
eine Abdeckplatte locker,
sondern sind es auch andere
Teile der Mauerkrone.
Die Mauer ist bzw. war eine
beliebte Sitzgelegenheit für
Freizeithungrige, Studierende der nahe gelegenen Universität oder Sonnensuchende. Das ist jetzt zu gefährlich,
schließlich soll niemand samt
Mauerstein in den Inn fallen.
Und wie geht es nun weiter?
Der Ist-Stand sieht so aus:
Es gibt ein Konzept, heißt es
von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Landes. „Das
Konzept sieht die Sanierung
des so genannten Mauerkopfes vor. Dafür sind nach ersten Schätzungen Kosten von
430.000 Euro veranschlagt. 70
Prozent der Kosten trägt der
+ P
»”
"-é"£ I
Kein Zugang
Bund, da der Inn ein so genannter ‚Bundesfluss‘ ist. Die
Bundesmittel stehen zur Verfügung. 30 Prozent der Kosten für die Mauersanierung
sind von der Stadt Innsbruck
zu tragen.“ Zur Dauer der Arbeiten sagt Sprecherin Bettina Sax: „Die reine Bauzeit für
die Sanierung des 360 Meter
langen Abschnitts beträgt vier
bis fünf Monate.“
Das Konzept liegt der Stadt
Innsbruck seit Kurzem vor,
heißt es aus dem Büro von
" E
zur Ufermauer auf diesem Teil der Innp
“
Jn
H A D
Bürgermeister Georg Willi.
Der hat sich schon Ende
März klar für eine Reparatur
der Mauer ausgesprochen,
am Willen fehlt es nicht. In
nächster Zeit wird das Sanierungskonzept stadtintern abgestimmt, dann kommt es zur
Abstimmung in den Stadtsenat. Laut Bürgermeister-
Büro dauert all das zwei bis
drei Wochen. Damit ist das
„Sonnendeck“ erst im Oktober wieder so, wie es vor der
Sperre war.
Seite 8 von 26
menade: Erst muss dlé Mauer
—1;p&
saniert werden.
Fotoc Falk
Das sind schlechte Nachrichten für alle, die gerne auf
der Ufermauer sitzen, die
Beine und die Seele baumeln
lassen. Unklar ist auch, wie es
mit den Open-Air-Veranstaltungen weitergeht, die seit
2013 unter der Bezeichnung
Sonnendeck stattfinden: Die
Idee dahinter war, einen Ort
ohne Konsumzwang, aber
dafür mit guter Musik, Essen
und Getränken zu schaffen.
Über die Jahre gab es immer
wieder Aufregung und Anrai-
nerbeschwerden wegen Lärm
und Müll, letztes Jahr hat die
Stadt Innsbruck eine der Partys auflösen lassen. Heute
ist das Sonnendeck ein professionelles Event. Es findet
höchstens sechs Mal pro Saison statt, ist mit den Behörden abgestimmt und hat ein
eigenes Abfallkonzept, so Johannes Steinkopff, einer der
Veranstalter.
‚ Aus unserer Sicht
lassen sich die
Sonnendeck-Events auch
veranstalten, wenn die
Mauer abgezäunt ist.“
Johannes Steinkopff
(Sprecher Veranstalter-Kollektiv)
Bevor er sagen kann, wie es
weitergeht, finden noch Gespräche mit Behörden und
Beteiligten statt. Die Absperrung stellt für Steinkopff kein
Hindernis dar. „Aus unserer
Sicht lassen sich die Sonnendeck-Events auch veranstalten, wenn die Mauer abgezäunt ist. Aber im Moment ist
noch alles offen.“
Egal, ob es heuer Partys gibt
oder nicht, die Innpromenade ist und bleibt ein gefragter Aufenthaltsort für Studierende. Die Österreichische
Hochschülerschaft forderte
schon Ende März, die Absperrung möglichst schnell
zu beseitigen. Das Sonnendeck sei ein wichtiger Raum
für ein soziales Miteinander.