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Jahr: 2023

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- S.23

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„NS-Lager Reichenau: Suche nach Überresten“, Seite online
5.5.2023

NS-Lager Reichenau: Suche nach Überresten

Auf dem Areal des ehemaligen „Arbeitserziehungs- und
Zwangsarbeiterlagers Reichenau“ werden Überreste von Baracken
vermutet. Derzeit werden archäologische Sondierungsarbeiten
durchgeführt. In dem Lager der Nationalsozialisten waren rund 8.500
Menschen inhaftiert, 114 fanden nachweislich den Tod.

Online seit heute, 5.51 Uhr

Bereits erfolgte Messungen mit Bodenradar des Instituts für Archäologien
der Universität Innsbruck hatten im Bereich der Trientlgasse Hinweise auf
mögliche Überreste von Baracken aus der NS-Zeit ergeben. Mit Hilfe der
Grabungsarbeiten im Auftrag des Stadtarchiv/Stadtmuseum soll nun geklärt
werden, ob im unbebauten Wiesenbereich am südlichen Ende des
Recyclinghofes zeitgeschichtliche Spuren zu finden sind.

Untersuchung mit Bodenradar im Herbst

Durch die Auswertung historischer Luftbilder konnten Archäologinnen der
Universität Innsbruck und der Firma monumentGUT im letzten Jahr die
räumliche Struktur des Lagerkomplexes Reichenau bzw. der
nachkriegszeitlichen Notwohnsiedlung digital rekonstruieren. Darauf
aufbauend erfolgte vergangenen Herbst eine Untersuchung mit
Bodenradar. „Dabei werden physikalische Eigenschaften des Untergrundes
gemessen, womit wir einen groben Eindruck, zum Beispiel über Reste
baulicher Infrastruktur unter der modernen Oberfläche erhalten“, erklärte
Barbara Hausmair vom Institut für Archäologien.

Das Ergebnis dieser Messung habe gezeigt, dass sich noch schwache,
lineare Strukturen im Untergrund abzeichnen, welche mit dem Standort der
ehemaligen Baracken übereinstimmen, nicht jedoch mit modernen
Leitungsplänen. „Das bedeutet, dass es sich potentiell um Überreste von
Bauten aus der Lagerzeit oder der Notwohnsiedlung handeln kann“, führte
Kulturstadträtin Uschi Schwarzl (Grüne) aus.

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