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Jahr: 2023

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Kronenzeitung

„Kann Künstliche Intelligenz die Pflege retten?“, Seite 26/27

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Die Lampe schlägt im Pflegestützpunkt Alarm, wenn ein
Bewohner stürzt. Im Wohnheim Saggen wird sie getestet.
Stefan Moser (Mi.) mit Peter Abart (re.) und Dravecz Szilard.

Kann Künstliche

Im Innsbrucker Wohnheim Saggen wird eine

Lampe getestet, die nicht nur Licht spendet.

Ein Beispiel, was Technologie zu leisten vermag.

in Roboter, der Demenzkranken beim

Erinnern hilft, eine
Armbanduhr, die Vitalfunktionen kontrolliert

und Notfälle meldet —
Künstliche Intelligenz (KI)
kann all das schon. In der
Pflege wird sie bisher jedoch zurückhaltend eingesetzt, weil Fragen rund um
Datenschutz und Privatsphäre geklärt werden müs-

sen und die Angst vor einer
„Entmenschlichung“ der
Pflege umgeht.

Im Wohnheim Saggen in
Innsbruck stellt man nun
neue Technologien auf den
Prüfstand. Seit Kurzem
wird dort eine Lampe mit
besonderen Talenten getestet. Auf den ersten Blick ist
„Nobi“ eine gewöhnliche
Deckenleuchte, bei genauerer Betrachtung ein kluges

ntelligenz die Pf

Helferlein mit Blick für Gefahren. „Wir erhoffen uns
Unterstützung und mehr Sicherheit für Bewohner und
Pflegekräfte“, formuliert
Pflegedienstleiter Stefan
Moser die Anforderungen
an die belgische Erfindung.

Die Lampe erkennt Stürze
und schlägt dann Alarm

Die KI-basierte Technologie
widmet sich einem Problem,
das im Alter rasant zunimmt: Stürze und ihre Folgen. Die Lampe erkennt,
wenn ein Bewohner stürzt
und wird sofort aktiv. „Sie
schlägt in diesem Fall im

Foto: zeitungsfoto.at/Liebl Daniel

Pflegestützpunkt Alarm., Bei
Bedarf kann sie auch direkt
mit dem betroffenen Bewohner sprechen und erste Informationen zum Zustand
des Gestürzten einholen“,
umreißt Peter Abart einige
Funktionen. Abart ist mit
seiner „37Grad GmbH“ aus
Volders einer der ersten in
Österreich, der die Lampe
vertreibt. Ihm und Vertriebsleiter Dravecz Szilard
ist es wichtig zu betonen,
dass Datenschutz und Privatsphäre gegeben Ssind.
„Nobi übermittelt keine
Fotos, sondern abstrahierte
Bilder von der Person in

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dem Raum“, zeigt Szilard
auf einen Monitor, auf dem
eine Art Strichmännchen zu
erkennen ist.

Die Technologie bietet
immer neue Funktionen

Noch werden im Wohnheim
Saggen nur die Basisfunktionen der laut Hersteller
„intelligentesten Lampe der
Welt“ getestet. Doch da ist
in Zukunft noch viel mehr
möglich, wie Abart und Szilard skizzieren: Identifizieren von, Gefahrenstellen im
Raum, Überprüfung von Vitalfunktionen, Kommunikation mit Bewohnern, wenn

Foto: zeitungsfoto.at/Liebl Daniel

lege retten?

diese zu trinken vergessen
oder ihre Medikamente nehmen müssen. Pflegedienstleiter Moser sieht das Gerät
derzeit vor allem im Nachtdienst als wertvollen Assistenten. Denn bei rund 150
Bewohnern sei für die Pflegekräfte die laufende Kontrolle in den Zimmern eine
große Herausforderung.

Ob sich Künstliche Intelligenz im Wohnheim Saggen
bewährt, wird sich zeigen.
Abart ist auf jeden Fall überzeugt, dass die Technologie
schon bald aus der Pflege
nicht mehr wegzudenken
sein wird. Claudia Thurner