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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Genossen-Zwist in Innsbruck: Wirft SPÖ Buchacher raus?“, Seite 21

Genossen-__Zwist in Innsbruck:
Wirft SPO Buchacher raus?

Stadtparteivorsitzender Benjamin Plach hat das Vertrauen in den roten
Klubobmann verloren. Ein Parteiausschluss steht zur Diskussion.

Von Denise Daum

Innsbruck - Obwohl nur zu
viert, ist der rote Klub im
Innsbrucker Gemeinderat
gespalten. Dass sich Stadträtin Elisabeth Mayr und Stadtparteivorsitzender Benjamin
Plach auf der einen sowie
Klubobmann Helmut Buchacher und Gemeinderätin Irene Heisz auf der anderen Seite nicht grün sind, war in den
vergangenen Jahren nicht zu
übersehen und -hören. Immer wieder flogen öffentlich
die Fetzen, etwa wenn das rote Urgestein Buchacher den
„Jungen“ in der TT ausrichtet, sie sollen lieber einmal
was arbeiten, anstatt ihm zu
sagen, was sozialdemokratische Grundwerte sind. Oder
wenn Stadträtin Mayr bei
Buchacher toxische Männlichkeit ortet.

Für den Stadtparteivorsitzenden Benjamin Plach ist
mit der jüngsten Debatte um
Gemeinderätin Janine Bex,
die mit Baby im Arm während
der Sitzung ein alkoholfreies Bier trank, ein neuer Tiefpunkt erreicht. Heisz warf Bex
— wegen des Biers - mangelnde Manieren vor. Buchacher
erklärte, dass der Gemeinderat keine Krabbelstube sei.

Derartige Auftritte schaden
der Partei, sagt Plach. Erfolge,
die man in der Sitzung erzielt
habe, wie die Mietpreisbremse, gelangten dadurch in den
Hintergrund. Der Stadtparteivorstand distanzierte sich
zuletzt geschlossen von den
Aussagen Heisz’ und Bucha-

Leere. Die vergangene Gemeinderatssitzung offenbarte einmal mehr die roten Gräben.

chers. Diese entsprächen in
keinster Weise den sozialdemokratischen Grundwerten.
Ein öffentliches Schreiben
von Irene Heisz, in dem sie
unter anderem klarstellte,
dass sie kein Problem mit einer stillenden Mutter im Gemeinderat habe, konnte die
Wogen nicht mehr glätten.
Wie geht es nun weiter bei
der Innsbrucker SPÖ und ihren querschießenden Mitgliedern Heisz und Buchacher?

Das will die Stadtpartei bei
ihrer Sitzung Mitte Mai besprechen. Man werde alle
Optionen prüfen, erklärt der
Stadtparteivorsitzende. Auch
einen Parteiausschluss des
Genossen Buchacher? „Ja,
der steht zur Diskussion“,
sagt Plach, der das Vertrauen
in seinen Klubobmann verloren hat.

Buchacher wiederum stellt
klar: „Wann Schluss ist, bestimme ich.“ Dass diese SPÖ

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Foto: Falk

nicht mehr seine Heimat sei,
habe er mehrfach erklärt.
„Ich bin über 30 Jahre für
die Partei gelaufen. Und jetzt
wollen irgendwelche Jungen,
die noch nie eine Leistung
erbracht haben, über mich
bestimmen“, echauffiert sich
Buchacher. Die öffentlichen
Angriffe auf ihn lasse er nicht
auf sich sitzen. Was er damit
meint? „Das werden die Herrschaften schon sehen“, sagt
Helmut Buchacher.