Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_3_Presse_OCR
- S.9
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Gesamter Text dieser Seite:
Kronenzeitung
„Hubschrauber-Landeplatz der Klinik Innsbruck wird nun selbst zum
Patienten“, Seite 16-19
3.5.2023
Steiner. Ab Juni lnnden die Piloten
bei der ymphworld (Foto oben)
llulnschruuber-lundenlut:
der Klinik Innsbruck wird
nun selbst zum Patienten
Nach 26 Jahren ist die Zeit reif: Die Heli-Plattform der Klinik
Innsbruck muss grunderneuert werden. Die Folgen: Dreimonatige
Sperre, Ersatzplattform bei Oly
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ist eine Zahl, die im
s Vergleich mit anderen Hubschrauber-
Lundeplllzen von Kmnken-
69.000
len gebildet, die wir bisher
immer wieder geflickt haben“, sagte Günter Pfaringer, Ahlcilungsleiler der Siim
Flngbeuegungen — 34.500
Landungen und genauso viele Abflüge — mit verletzten
Patienten wurden seit November 1996 an der Klinik
Innsbruck realisiert. Das
sind im Schnitt rund 2500
Flugbewegungen pro Jahr.
Kein Wunder also, dass der
klinikinterne Hubschrauber-
Landeplatz mitten im Zentrum von Innsbruck einen
neuen Anstrich benötigt.
berfläche der Lande-Plattform sowie die Heizung sind stark in Mitleidensch-fi gezogen. Es haben
über die Jahre hinweg
Stolper und Gefahrenstel-
„Krone“-Lokalaugenschein
auf dem Dach der Chirurgie,
wo sich der hndeplnlz befindet. Mit dem provisorischen Flicken sei es nun vorbei, eine professionelle Sanierung könne und wolle
man nicht mehr umgehen.
Kein einfaches Unterfanf:“ „Wir tragen die Rampe
icht ab, damit wir nicht zu
steil werden. Auf die bestehende Plattform errichten wir eine Metallkonstruktion, in der die Heizstrahler
integriert sind. Und auch
eine neue Befi — also
Außerdem werde der Patientenübergaberaum modernisiert und erhalte „endlich
eine Kl hge und auch
der Aufzug. mit dem die Patienten von der Plattform
ins Klinikinnere gefahren
werden, werde saniert.
Statt klassischem Kran
ist nur Mobilkran erlaubt
Herausfordernd sei dabei die
Tatsache, dass sich der Hubschrauber-Landeplatz „in
der Grenze der virtuellen
Schneise“ des Flughafens
Innsbruck befinde, betonte
Johannes Schwamberger,
Sprecher der Tirol Kliniken,
ebenfllls beim Lokalaugenschein: „Das hängt mit der
sondern müssen auf einen
Mobilkran ausweichen, der
jeweils nur für ein paar Stunden steht. Dieser bringt alle
benötigten Teile zwei- bis
dreimal in der Nacht hinauf
— und zwar nach 23 Uhr,
wenn das letzte Flugzeug auf
dem Flughafen gelandet ist.
Danach muss der Kran stets
wieder abgebaut werden.“
Der Startschuss falle am
12. Juni 2023, teilte Clemens Rissbacher, kaufmännischer Direklor der Klinik
estrigen
Presekonl"ennz nul und erginzle ,.Nach drei Monn—
Doch es gilt noch wichtige
Fragen zu klären:
© Was passiert wlhreud der
Sanierung mit all jenen Patienten, die aufgrund der
Schwere ihrer Verletzung an
der Klinik Innsbruck behandelt werden müssen? Die gute Nachricht vorweg: Sie
werden dort auch weiterhin
behandelt - obwohl die Verantwortlichen eigentlich
nicht regeln müssten, wie die
Patienten in die Klinik kommen. „Für die drei Monate
des Umbaus wird bei der
Olympiaworld Innsbruck —
nm Außcncßnng zwischen
15
2023 möchten wir den neuen Landeplatz nuf jeden Fall
haben.“ Die
Lichtanlage — ist vorgesehen“, zählte Pfaringer auf.
i)nher dürfen wir keinen
klassischen Kran aufstellen,
FORTSETZUNG
© Wie soll das in der Praxis
gelingen? „Erreicht werden
soll das zum einen durch
eine strenge Beachtung der
Kriterien am Unfall- bzw.
Notfallort, welche Patienten
mittels Hubschrauber transportiert werden müssen“,
sagte Obwegeser. Auch das
Personal im Hubschrauber
müsse sensibilisiert werden
— es müsse sich noch genauer überlegen, ob der Patient
hlich Gsch Tansbruck
muss oder in ein anderes
Krankenhaus geflogen werden kann. Dass hier noch
Luft nach oben ist, zeigen
Zahlen des Vergleichszeitraumes Juni bis September
2022. „In dieser chlspanne
u:mx:lmflcn wir 655 An-
Nüge, wobei rund 100 dieser
Patienten nach einer ambulanten Behandlung die Klinik noch am selben Tag verlassen konnten. Ein Hubschrauberflug wäre in diesen
Fällen nicht nötig gewesen“,
ist der Direktor überzeugt.
Direkt angrenzend an den
Hubschrauber-Lai 5
Raum (rechts). Dieerwinlso wie der Lift - ebenfalls
komplett modernisiert und
erhält zum Beispiel eine
Klimaanlage.
Gesamtkosten belaufen sich
auf 2,4 Millionen Euro.
und Tivoli —
ein Ersatzlandeplatz errichtet. Ein luftfahrttechnisches
Gutachten haben wir eingeholt, sämtliche Rahmenbedingungen wie etwa Boden-
—°"—" markierungen sowie Wind-
ü G säcke werden erfüllt“, erläu-
?"° Phn"fn9;"mfil rd‘:”; ‚n terte Rissbacher. Dieser Be-
ufwendige Projekt reich werde tagtäglich von
bereits seit rund einem einem _ Mitarbeiter der
Jahr. Die Gsamtkorton f6) i 1d i
Plattform ist stark
und wurde
ramponiert
immer wieder geflickt.
werden. „Der Fokus liegt auf
lebensbedrohlichen Patienten, die eine Behandlung an
der Klinik Innsbruck tatsicllhch benöngen und kei-
haben“, be-
belaufen sich Zusätzlicher Notarzt samt
auf 2,4 Mio. €. Sanitäter holt Patienten ab
a=«..:„um Dafür wurde ein medizini-
:‘“„‘M""‘“M sches Versorgungskonzept
konzipiert. „Die Patienten
werden vom Piloten samt
Crew dort fl X
einem zusätzlichen Rettungswagen samt Notarzt
und zwei Sanitätern übernommen und in die Klinik
gefahre: tlgllch von 8 bis
Alois
L
Von Juni bis September des
Vorjahres hatten wir 655
Anflüge. 100 Patienten
davon konnten die Klinik
lontc Obwegeser. leel stehen Patienten mit Kopfverletzungen an erster Stelle.
„Denn wir sind die Einzigen
in Tirol, die eine Neurochirurgie im Haus haben und
somit Alleinversorger sind.“
Auch bei neom!ologlschen Fällen sowie bei Poly-
Traumata sei die Klinik
Innsbruck der erste Ansprechpartner. Alle anderen
Panemen werden in Kranin Tirol sowie
ktor der Klinik Innsbruck.
Wichti tig: Der Flugbetrieb
!Ohwege;e „ ärztlicher Di-
£ soll massiv eingeschränkt
Landeplatz der Klinik Innsbruck
wird nun selbst zum Patienten
© Dauert es nun länger, bis
die Patienten in der Klinik
eintreffen? „Die Anlieferungszeit des Patienten wird
ca. gleich lang sein, manchmal vielleicht etwas schneller. Denn mit dem Rettungswagen kann er bereits direkt
zu jener Abteilung gebracht
werden, in der er behandelt
werden muss. Bei Landungen auf dem internen Heli-
Landeplatz muss er unter
Umständen zuerst quer
durch dus Haus gefahren
werden“, weiß Obwegeser.
..n-en.-mu
um Flughafen ist Hindernis“
© Warum werden die Patienten während dieser drei
Monate nicht zum Innsbrucker Flughafen geflogen und
von dort in die Klinik gebracht — immerhin befindet
sich der ÖAMTC-Stütz-
punkt direkt daneben? „Das
Llndcn am Huglmfcn ist
Zudem dehnt sich die gruße
IKB-Großbaustelle in diesem Bereich über den Sommer hinweg aus. Das ist ein
Hindernis für die Fahrer der
Rettungswagen, sie haben
keinerlei Alternativen“, betonte Rissbacher. Bei der
Olympiaworld-Variante haben die Sanitäter hingegen
drei Optionen, um Palnenlen
lll fhe Klinik zu fahren:
ing, die chsengasseodcr die Autobahn.
© Und was passiert, wenn
zwei bis drei Patienten
gleichzeitig zum Außen-
Landeplatz bei der Olympiaworld geflogen werden?
„Auszuschließen ist das
nicht. Laut der Statistik von
2022 erwarten wir täglich
rund drei Patienten“, sagte
Pfaringer, „im Fall, dass ein
Hubschrauber bereits da sei
und ein zweiter im Anflug
wäre, könne das der Leitstel-
Jle mitgeteilt werden. Diese
könne dann den zweiten Piloten in ein anderes Krankenhaus umleiten.“ Oder die
Leitstelle schicke eigenständig einen weiteren Rettungswagen zur Olympiaworld.
Auch wenn das alles nach
einem durchdachten Konzept klingt, bleibt eine gewisse Nervosität vor allem
bei den beiden Klinik-Direktoren bestehen: „Wir hoffen,
dass wir die Sanierungsmonate reibungslos über die
Bühne bringen werden.“
Euphorie dürfte sich hingegen bei den Anrainern der
Klinik Innsbruck breitmachen: Ihnen stehen die wohl
drei ruhigsten Monate überhaupt bevor. Jasmin Steiner
Seite 9 von 50
Fa Aahann a Birhası mar
in Vorarlberg, Salzburg und
auch nach Murnau geflogen.
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