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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Wer seine Stadt liebt, investiert in Öffis‘“, Seite 18

Von Denise Daum

Innsbruck —- Vom Schüler
über die Businessfrau bis
zum Pensionisten: Die Passagiere in den Bussen und
Straßenbahnen in Innsbruck
spiegeln die Gesellschaft wider. Dass die Öffis quer durch
die Bevölkerungsgruppen genutzt werden, ist nicht in allen Städten so, erklärt Christoph Schaaffkamp, Experte
für öffentlichen Verkehr aus
Deutschland. „Nicht überall
sehen Sie Männer im Anzug
in den Öffis.“

Foro: Mailer

A

‚ Für einen Umstieg
auf nachhaltige
Mobilität braucht es Bewusstseinsbildung und

Motivation.“

Markus Mailer
(Verkehrsexperte)

Schaaffkamp berät europaweit Kommunen und Verkehrsbetriebe, darunter auch
die IVB. Diese verzeichnen
seit dem Jahr 2010 einen starken Anstieg bei den Öffi-Nutzern. Mittlerweile besitzen
bereits über 40 Prozent der
InnsbruckerInnen über sechs
Jahren ein Zeitticket. „Die
IVB haben ein gutes Image
und genießen hohes Vertrauen in der Bevölkerung“, sagt
Schaaffkamp. Das zeigten die
regelmäßig durchgeführten
Kundenbefragungen.

„Wer seine Stadt liebt,

investiert in Öffis“

Verkehrsexperten attestierten den Innsbrucker Verkehrsbetrieben hohe
Qualität. Um das Niveau zu halten, braucht es in Zukunft ordentlich Geld.

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Der öffentliche Verkehr ist in Innsbméi£ gut ausgebaut. kundenbefragdngén zeigen, dass die lhnsbmckét Vérkehrsbetriebe hohes Vertrauen in der Bevölkerung genießen.

Auch Verkehrsexperte und
Mobilitätsforscher Markus
Mailer von der Uni Innsbruck
attestiert dem Öffi-Verkehr
in Innsbruck ein sehr hohes
Niveau. Um das zu halten,
werde man viel investieren
müssen, zumal auch die Ansprüche der KundInnen steigen. „Wer seine Stadt liebt,
wird den Mut entwickeln, um
in den Öffi-Verkehr zu investieren und notwendige Maßnahmen anzugehen“, sagt
Mailer. Dabei müssten alle
Parteien an einem Strang ziehen, betont Mailer und spielt

auf die aktuell politisch instabile Situation in Innsbruck
an.
Das Thema der Zukunft
lautet „Dekarbonisierung“,
also der Umstieg von fossilen
Brennstoffen auf emissionsfreie Antriebe. Gleichzeitig
müssten nachhaltige Formen
der Mobilität — zu Fuß gehen,
mit dem Rad oder den Öffis
fahren — gefördert werden.
„Die Menschen sind sehr
unflexibel, was Verhaltensänderung betrifft. Für einen
Umstieg auf nachhaltige Mobilität braucht es Bewusst-

Seite 5 von 7

Fote: Springer

seinsbildung und Motivation“, erklärt Mailer. Innsbruck
ist auf einem guten Weg. Nur
einer von fünf Alltagswegen
wird noch mit dem Auto bestritten.

Eine Stadtseilbahn halten
übrigens beide Verkehrsexperten für wenig sinnvoll.
„Wozu?“, fragt sich Christoph
Schaaffkamp. Markus Mailer
erklärt, dass Seilbahnen in jenen Städten erfolgreich seien,
die über kein Öffi-System verfügen. „Für Innsbruck würde
ich dadurch keinen Qualitätssprung sehen.“