Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_05_11_Presse_OCR

- S.9

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2023_05_11_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2023
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Stadtpolitik ging in Klausur und soll bei Zeche mitzahlen“, Seite 22

Stadtpolitik ging in Klausur
und soll bei Zeche mitzahlen

StR Mayr und GR Onay kommen für ihre Übernachtung am Grillhof
selber auf. BM Willi schlägt allen Teilnehmern Kostenbeteiligung vor.

Von Denise Daum

Innsbruck - Der Teuerungsgipfel der Stadt Innsbruck
vergangene Woche brachte wenig konkrete Ergebnisse, sorgte aber trotzdem für
Schlagzeilen. Wie berichtet,
setzte Bürgermeister Georg
Willi (Grüne) die Veranstaltung mit VertreterInnen aller
politischen Fraktionen am
Grillhof in Vill über zwei Tage an - mit Übernachtung.
Der Großteil der TeilnehmerInnen fuhr zum Schlafen
die wenigen Kilometer nach
Hause — nicht wenige warfen
dem Bürgermeister Steuergeldverschwendung vor.

Mit SPÖ-Stadträtin Elisabeth Mayr und ALI-Gemeinderat Mesut Onay haben sich
nun zwei der vier Übernachtungsgäste dazu entschieden,
die Kosten für die Nacht mit
Frühstück (81 Euro) selbst
zu übernehmen. StR Mayr
bezahlt zudem die von ihr
konsumierten Getränke und
Essen aus ihrer privaten
Geldtasche. „Ich will nicht,
dass der Eindruck entsteht,
dass wir auf Kosten der Steuerzahler konsumieren und
keine Leistung erbringen“,
erklärt Mayr.

Für Verwunderung sorgte am Mittwoch dann eine
E-Mail an die TeilnehmerInnen der Klausur aus dem Büro des Bürgermeisters. Der
Bürgermeister begrüße die

Am Grillhof in Vill trafen sich vor Kurzem Stadtpolitikerinnen zu einem zweitägigen „Teuerungsgipfel“ .

Bereitschaft einiger MandatarInnen, ihre Kosten selbst
zu tragen, heißt es darin. Er
schlage deshalb vor, dass sich
die bei der Klausur Anwesenden anteilsmäßig an den Kosten für Verpflegung und/oder
Übernachtung beteiligen.
Kurios: Bürgermeister Willi
selbst, der ebenfalls die Nacht
am Grillhof verbrachte, wird
seinem eigenen Vorschlag
nicht folgen. Auf Nachfrage heißt es, dass der Bürgermeister für seine Kosten (und

die, die nicht von den TeilnehmerInnen selbst getragen
werden) den dafür vorgesehen städtischen Budgettopf
verwendet.

Auch Renate Krammer-
Stark (Lebenswertes Innsbruck), die Vierte in der
Übernachtungsrunde, wird
die Kosten nicht aus eigener
Tasche bezahlen. „Der Vorschlag des Bürgermeisters ist
absurd. Für mich war das ein
Arbeitstermin und zu keinem
Zeitpunkt meine Freizeit.“

Seite 9 von 32

Foto: Daum

Für Mesut Onay ist mit
dem Schreiben aus dem Bürgermeisterbüro „die nächste Eskalationsstufe erreicht“.
Anstatt endlich ein Teuerungspaket vorzulegen, „fordert er von StadtpolitikerInnen Geld ein“, schüttelt
Onay den Kopf. Das sei eine
„Nebelgranate“. Onay selbst
komme zwar für seine Übernachtung auf, nicht aber für
die Verpflegung während der
Klausur. „Das wäre jetzt übertrieben.“