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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_04_8_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Freude über Ende des Hypes“, Seite 25
Freude über Ende des Hypes
Dass die Goldgräberstimmung in der Immo-Branche vorbei ist, wertet der NHT-Chef
als positiv. Die Gemeinnützigen setzen auf Mietkauf, um Eigentum zu ermöglichen.
Von Denise Daum
Innsbruck - Des einen Freud,
des anderen Leid. Nach vielen Jahren des Wachstums
sorgen steigende Zinsen und
verschärfte Regeln bei der
Kreditvergabe für Ernüchterung bei privaten Bauträgern. Für Neue-Heimat-Chef
Hannes Gschwentner ist das
keine schlechte Entwicklung.
„Was sich in den vergangenen Jahren auf Tirols Immobilienmarkt abgespielt hat,
war ja nicht mehr normal.“
Vor allem in Innsbruck seien
„Ramsch-Wohnungen zu sagenhaften Preisen“ verkauft
worden. Das habe nun wohl
ein Ende gefunden.
Wie andere Branchenkenner rechnet auch Hannes Gschwentner mit einer
Marktbereinigung im Laufe
des heurigen Jahres, wenngleich er sich um renommierte Bauträger keine Sorgen
macht. „Die werden auch in
Zukunft ihr Geschäft machen.“ Gerade im High-End-
Segment werde sich nicht viel
ändern. „Es gibt immer noch
genügend Leute, die Geld übrig haben und in Immobilien
investieren.“
Die aktuellen Entwicklungen sorgen auch bei den ge-
meinnützigen Bauträgern für
geänderte Vorzeichen. Selbst
bei leistbaren Eigentumswohnungen gestalte sich der
Wohnungsverkauf schwieriger, berichtet Gschwentner.
Es sei auffallend, dass immer
mehr Käufer einen Rückzie-
‚ Was sich in den
vergangenen Jahren auf Tirols Immobilienmarkt abgespielt hat,
war nicht mehr normal.“
Hannes Gschwentner
(Neue Heimat Tirol)
her machen - müssen. „Sie
scheitern schlussendlich an
der Finanzierung.“
Der Wunsch nach Eigentum ist in der Tiroler Bevölkerung groß. Um dem trotz
erschwerten Bedingungen
nachzukommen, bietet die
Neue Heimat verstärkt Mietkauf-Optionen an. „Dies ermöglicht jungen Menschen
den Einstieg ins Eigentum
zu relativ günstigen Konditionen“, erklärt Gschwentner.
Bei 20 bis 25 Prozent der
Wohnungen, die von der
NHT errichtet werden, handelt es sich um Eigentumswohnung. Eine Ausnahme
ist die Landeshauptstadt.
„In Innsbruck ist es nicht
gewünscht, dass wir Eigentumswohnungen bauen“,
sagt Gschwentner.
Ein bekennender Gegner
von städtischen Eigentumswohnungen ist SPÖ-Stadtparteivorsitzender Benjamin
Plach. Er plädiert vielmehr
dafür, den Anteil am öffentlichen Wohnungsmarkt zu
stärken. Über das Ende der
Goldgräberstimmung am privaten Immobilienmarkt ist
die Freude bei Plach naturgemäß groß. „Verkaufsdruck
sowohl am Wohnungsmarkt
wie auch am Grundstücksmarkt geben der Stadt mit
ihren Tochtergesellschaften die Möglichkeit, endlich auch im freifinanzierten
Bereich Fuß zu fassen. Hier
können zu kostendeckenden
Konditionen Wohnungen für
die Innsbrucker Bevölkerung
entwickelt und langfristig das
städtische Wohnungsangebot vergrößert werden“, sagt
Plach.
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Neubauten lassen sich hderzeit EIcht so leicht verkaufen.
Foto: Falk