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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„38.000 Starts und Landungen am Flughafen Innsbruck, Seite 19

4.4.2023

38.000 Starts und Landungen
am Flughafen Innsbruck

Nach dem pandemiebedingten Stillstand hat sich am Innsbrucker
Flughafen auch der Bereich „Privat-Flieger“ wieder normalisiert.

Von Hugo Müllner

Innsbruck - Groß war die Aufregung Ende März, als Greenpeace in einer Aussendung
kritisierte, dass der CO„-Verbrauch von Privatjets exorbitant hoch sei. Der grüne EU-
Abgeordnete Thomas Waitz
forderte gar ein Verbot von
Kurzstreckenflügen, die durch
öffentliche Verkehrsmittel ersetzt werden können. Sogar
Klimaministerin Gewessler
meldete sich und kündigte eine „Initiative auf EU-Ebene“
an. Ob nun ein Sturm im Wasserglas oder berechtigte Kritik
— auf jeden Fall Grund genug,
die Situation in Innsbruck näher zu betrachten.

Fakt ist, dass während der
Corona-Pandemie der Flughafen praktisch stillstand.
Betrachtet man die Zahlen,
sieht man aber, dass bereits
2021 die Zahl der Starts und
Landungen im Bereich des
Bedarfsverkehrs und der Allgemeinen Luftfahrt — hier
sind Privatjets und kleinere
Sportflugzeuge zusammengefasst — wieder rund 35.000
betrug. 2022 waren es schon
37.900 Starts und Landungen.
Davon waren laut dem Flughafen Innsbruck rund 30.000
kleinere Sportflugzeuge. Ungefähr 90 Prozent davon wurden laut Flughafendirektor
Marco Pernetta wiederum für
Schulungs- und Trainingsflüge eingesetzt. Es gibt etliche

S

Teil davon ist auf die in Innsbruck tätigen Flugschulen zurückzuführen.

Flugschulen in Tirol. Eine der
größten ist das Flugsportzentrum Tirol. „Wir bilden pro
Jahr rund 30 Piloten aus, davon waren letztes Jahr etwa
fünf, welche die Ausbildung
zum Berufspiloten machten“,
erklärt Geschäftsführer Andreas Haider. Die Flugschule
zählte 2022 in der Ausbildung
ihrer Flugschüler rund 9000
Starts und Landungen.

In Sachen Privatjets verweist Pernetta darauf, dass

hier der Großteil der Jets nur
in den wenigsten Fällen tatsächlich einer Privatperson
gehört bzw. zuzuordnen ist.
Wer hier aus welchem Grund
den Flieger benützt, sei aber
für keinen Flughafen der Welt
nachvollziehbar.

Nicht vergessen sollte man
die wirtschaftliche Frage.
„Dieser Bereich macht maximal zehn Prozent unseres
Luftfahrtumsatzes aus. Für
uns ist das eine kleine, aber

Seite 3 von 11

B, KT WB . —

Der Flughafen Innsbruck zählte 20 rund 38.000 Starts und Lnngen von Privat-Flugzeugen. Ein sehr großer

Fora: Michae! Kasten

wichtige Ergänzung zu unserem Hauptgeschäft im Linienund Charterverkehr“, erklärt
Pernetta. Zur Kritik an den
oft kurzen Flügen etwa nach
München oder Verona meint
er, dass dort auch wieder Fluggäste, die nach Innsbruck reisen, aufgenommen werden.
„Zudem kommen hier auch
wirklich zahlungskräftige Besucher nach Tirol. Und das
kann kein Fehler sein“, betont
der Flughafendirektor.