Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_04_13_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
Irene Girkinger besetzt sämtliche Leitungsfunktionen sowie den Großteil
des Ensembles am Tiroler Landestheater mit neuen Personen. — fot: De Moor
Die Neue
bekennt
nun Farbe
Neo-Landestheaterchefin
Irene Girkinger stellt am
Donnerstag ihr mit Spannung
erwartetes erstes Programm vor.
„Die Neue bekennt nun Farbe“, Seite 18
Von Markus Schramek
Innsbruck — Die neue Ära am
Tiroler Landestheater (TLT)
tig großem Stil eingeläutet:
Nicht weniger als 15 (!) gesprächsbereite Damen und
Herren nehmen heute Donnerstag in einem Innsbrucker
Cafe Aufstellung vor der heimischen Kulturpresse. Neo-
Intendantin Irene Girkinger
schart zur Präsentation ihres
ersten Spielplans die gesamte, von ihr neu bestellte, Führungsriege um sich. Freundliche Wortspenden kommen
auch von den beiden Theaterfinanziers aus Stadt und
Land: Bürgermeister Georg
Willi und LH Anton Mattle
haben sich .
Die neue Intendantin
wechselt kommenden Herbst
von jenseits des Brenners auf
die Nordtiroler Seite des Alpenübergangs, sie wechselt
aber nicht das Metier: Mehr
als zehn Jahre leitete die gebürtige Oberösterreicherin
die Vereinigten Bühnen Bozen. Am Tiroler Landestheater, Westösterreichs größtem Schauspielhaus, beerbt
Girkinger Langzeit-Chef Johannes Reitmeier. Der verabschiedet sich auf eigenen
Wunsch nach 13 Saisonen.
Wenig bleibt beim Alten,
sobald Girkinger das Ruder
übernimmt. Die Neue will
dem Haus am Rennweg ihre höchstpersönliche Handschrift verpassen: Mehr
Zeitgenössisches und Unkonventionelles soll Platz finden,
das Programm soll europäischer werden und aktuelle
Themen wie Migration oder
Klimaschutz verhandeln.
Die konkrete Umsetzung all
dessen wird wohl heute der
Spielplan offenbaren.
Erstes sichtbares Zeichen
der neuen Ära ist es, dass
sämtliche Schlüsselpositionen des Mehrspartenhauses
neu besetzt wurden: Schauspiel, Oper und Tanz haben
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jeweils eine Doppelführung
erhalten. Viele neue Personen werden am Landestheater tätig. Sie alle müssen sich,
ebenso wie Girkinger, hier
erst einen Namen machen.
Unter besonderer Beobachtung, in vielen Fällen mit
kritischen Argusaugen, dürfte die Tanzsparte stehen.
Die neue Chefin löste konsequenterweise auch Enrique
Gasa Valga, den Liebling der
Massen, nach 14 Jahren als
Chef der Tanzcompany ab.
Die beiden Schweizer Marcel Leemann und Stefan Späti, wie Gasa Valga früher selbst
als Tänzer im Einsatz, werden
Gasa Valgas Erbe antreten.
Kein leichtes Unterfangen:
Für den Verbleib Gasa Valgas
am TLT haben sich mehr als
9000 Personen per Online-
Petiton ausgesprochen.
Der Katalane ist auf der Suche nach neuen Aufgaben inzwischen in Kufstein fündig
geworden. Nach „Evita” im
Vorjahr inszeniert er heuer
beim Operettensommer „Jesus Christ Superstar”.
Aber auch das Ensemble
wird kräftig durcheinandergewirbelt. Von den aktuellen
SchauspielerInnen darf nur
ein halbes Dutzend bleiben,
auch im Opernfach sind es
deren wenige. Den TänzerInnen wurde eine Vertragsverlängerung (wie üblich für
ein Jahr) angeboten. Einige
bleiben Innsbruck auch unter
neuer Führung nach dem Abschied Gasa Valgas erhalten.
Noch ungeklärt ist die künftige Führung des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck
(TSOVI). Die beiden bisherigen Chefdirigenten, Kerem
Hasan und Lukas Beikircher,
verlassen Innsbruck, doch die
Entscheidung darüber, wer
nachfolgt, lässt auf sich warten. Möglich ist es, dass nur
noch ein(e) Chefdirigent/-in
das TSOYleitet.
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