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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

Thomas Hudovemi
Zentrumsverein, Peter Paul Mölk (Obmann Innsbruck Tourismus) und Architekt Hanno Vogl-Femheim (Kammer der Ziviltechnikerinnen).

„Wirtschaft fordert raschen Start für Platzgestaltung“, Seite 19

ik vom

For: Zentumsveran

Wirtschaft fordert raschen
Start für Platzgestaltung

Zentrumsverein, Wirtschaftskammer und Tourismus plädieren klar für
Umsetzung des Siegerprojekts am Bozner Platz - ohne große Abstriche.

Von Michael Domanig

Innsbruck - Der Innsbrucker
Stadtpolitik stehen — einmal
mehr - hochbrisante Wochen bevor. Am 23. März soll
der Gemeinderat entscheiden, wie es mit der umstrittenen Neugestaltung des
Bozner Platzes weitergeht
— konkret, ob das Siegerprojekt trotz massiv gestiegener
Kosten(-Schätzungen) wie
geplant umgesetzt oder aber
stark abgespeckt bzw. gar
komplett gestoppt wird.

Für BM Georg Willi und die
zuständige Stadträtin Uschi
Schwarzl (Grüne), die an der
Umsetzung in der bisher geplanten Form festhalten wollen, gibt es nun hochkarätige
argumentative Schützenhilfe: Prominente Vertreter der
Wirtschaft haben sich gestern
bei einem vom Innsbrucker
Zentrumsverein organisierten
Pressegespräch ganz klar positioniert: „Jetzt Bozner Platz

neu!“ Jautet die Botschaft am
riesigen Plakat, das zu diesem
Anlass enthüllt wurde.

Man sei für eine rasche
Umsetzung des 2021 gekürten Siegerprojekts (von EGKK
Landschaftsarchitektur,
Anm.), betonte Zentrumsvereins-Obmann Michael Perger,
„ohne Abstriche und wesentliche Änderungen“. Genau das
würden auch die Unternehmer, die am und um den Platz
wirtschaften, einfordern.

Thomas Hudovernik, ebenfalls vom Zentrumsverein, erinnerte die Stadtpolitik daran,
dass die Neugestaltung des
Bozner Platzes zum „Tiefbauprojekt Nummer eins“ erklärt
worden sei. Das Siegerprojekt
bringe mit über 30 Bäumen
„mehr Grün als zuvor“, schaffe einen Platz, „der für die Allgemeinheit wunderbar nützbar ist“, und lasse zusätzliche
Gastgärten zu. „Über die Kostendiskussion kann man jedes
Projekt umbringen“, ergänzte
Hudovernik eindringlich.

Die prognostizierten Gesamtkosten inkl. Baupreisentwicklung, Planungs- und
Nebenkosten sowie Risikoaufschlag (Puffer) wurden
vom Tiefbauamt zuletzt, wie
berichtet, mit ca. 9,3 Mio.
Euro beziffert. Der vom Gemeinderat beschlossene Kostendeckel sah für die reinen
Baukosten 5 Mio. Euro inkl.

20 % MwSt. vor - dass er nicht
hält, ist also klar.

An den Kostenschätzungen wollte sich das Podium
gestern aber nicht beteiligen: „Wichtig ist, jetzt endlich
auszuschreiben“, so Architekt Hanno Vogl-Fernheim,
Präsident der Kammer der
ZiviltechnikerInnen, „dann
haben wir Kosten, mit denen wir arbeiten können.“ Er
verwies auf die allgemeinen
Kostensteigerungen in der
Baubranche, die genannten
Bauk hätzungen hält
er aber für „überhöht“. Zugleich warnte Vogl-Fernheim
davor, „wesentliche Elemente
zu streichen — sonst droht ein
fauler Kompromiss“. Damit
die geplante Begegnungszone
funktioniere, brauche es etwa
einheitliche Oberflächen.

Apropos: Hudovernik
glaubt, dass im Zuge der Ausschreibung bei den verwendeten Verbundsteinen durch
Alternativen noch eine deut-

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liche Kostenreduktion möglich ist. Den lautstarken Projektgegnern vor Ort, die einen
versiegelten „Landhausplatz
2“ befürchten, hielt er entgegen, dass der Stein im offenen
Verbund verlegt werde, was
Versickerung und Verdunstung erlaube.

Peter Paul Mölk, Obmann
von Innsbruck Tourismus,
hob die Bedeutung eines attraktiven Eingangstores in die
Stadt für die Tausenden Pendler ebenso wie für die Gäste
hervor, die künftig vermehrt
per Bahn anreisen sollen. „Wir
müssen den nächsten Schritt
machen - nicht wieder auf 0
oder minus 2 zurücksetzen.“

So sieht das auch Wirtschaftskammer-Präsident
Christoph Walser: In der jetzigen Form sei der Bozner Platz
einer „alpin-urbanen Stadt“
unwürdig. Und: „Leadership
in der Stadtpolitik heißt auch
manchmal, Dinge umzusetzen, die beschlossen wurden.“