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Jahr: 2023

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Kronenzeitung

„Duo fälschte 232 Impfungen“, Seite 12

Duo fülschte 232 Impfungen

Betrüger-Paar in Innsbruck aufgeflogen. Frau (28) arbeitete bei Ärztin und gab nie gesetzte

Stiche in ELGA ein. Partner (45) rührte Werbetrommel. Kunden zahlten bis zu 1000 Euro.

ffiziell für beendet ero klärt wurde die Coro-

na-Pandemie. Während die Politik damit beschäftigt ist, die unzähligen
getroffenen Maßnahmen zu
evaluieren und Entscheidungen rückblickend zu hinterfragen, arbeitet auch die Exekutive Betrugsfälle im Zusammenhang mit dem Virus

immer wieder auf.
Ins Visier der Ermittler
des Kriminalreferats des

SPK-Innsbruck gerieten dabei eine Tirolerin (28) und
ein Tiroler (45). Sie sollen
zwischen August und Dezember 2021 fleißig missbräuchliche Eintragungen in
die elektronische Gesund-

heitsakte (ELGA) vorge- ;

nommen haben. „Die 28-
Jährige war in diesem Zeitraum bei einer Arztin in
Innsbruck angestellt und
nutzte dazu widerrechtlich
ihren ELGA-Zugang, um
die Eintragungen von nicht
durchgeführten Covid-Impfungen vorzunehmen“, sagt
Christoph Kirchmair, der
Leiter des Kriminalreferats.
Der 45-Jährige rührte unterdessen die Werbetrommel

Foto: Wolfgang Spitzbart

für diese Möglichkeit, beschaffte die einzutragenden
Daten der Kunden und bereitete diese auf.

Stolze 232 missbräuchliche Einträge zählten die

f

232 Impfzertifikate wurden drch d Betrg augestellt

Beamten. „Für die Eintragung bezahlten die Personen
einen Betrag zwischen 500
bis 1000 Euro“, rechnet
Kirchmair vor. Wobei nicht
alle von dem Betrüger-Duo

Seite 6 von 28

zur Kasse gebeten wurden.
„Zum Teil handelte es sich
um Gefälligkeitsdienste,
weswegen die lukrierte Gesamtsumme nicht genau
feststeht“, sagt Kirchmair
auf „Krone“-Nachfrage.

Arzt deckte Betrug auf und
meldete es dem Magistrat

Aufgeflogen ist der Betrug,
weil ein anderer Arzt in
Innsbruck bei einem seiner
Patienten auf Diskrepanzen
im Impfregister aufmerksam wurde. „Er machte eine
Meldung beim Stadtmagistrat, woraufhin die Ermittlungen begonnen haben.“
Die Arztin wusste über die
Machenschaften ihrer
Sprechstundenhilfe nicht
Bescheid, betont der Kriminalist. Auf das Duo, bei dem
es sich um Lebensgefährten
handelt, sowie die Kunden
warten im schlimmsten Fall
bis zu ein Jahr Haft bzw. 720
Tagessätze. Sie werden bei
der Staatsanwaltschaft angezeigt. „Die mutmaßlichen
Täter machten von ihrem
Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern“, sagt
Kirchmair abschließend. ms