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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_03_6_Presse_OCR
- S.10
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Gesamter Text dieser Seite:
6020 Stadtmagazin
„Erweitertes Wohnzimmer“, Seite 34/35
S
E R 1 S
Hey Innsbruck,
schau dir das mal an!
Barcelona
Erweitertes
Wohnzimmer
Barcelona wurden die Autos zu viel. Also hat man den Verkehr in
der Stadt völlig umgekrempelt — um mehr Platz für die Menschen
zu schaffen. „Superblocks“ oder „Superilles“ — auf Katalanisch —
nennt sich dieses Konzept.
Text: Anna Kirchgatterer
Barcelona
In der Stadt am Mittelmeer und der näheren Umgebung
leben rund 3,2 Millionen Menschen, Die Hauptstadt
Keataloniens zählt zu den am dichtesten besiedelten
Städten Eur und ist auch bei Touristen sehr
beliebt: Sie zählt zu danm Top Drei der am meisten
besuchten Städte des Kontinents. Barcelona ist au-
Berdem ein wichtiger imternationaler Wirtschaftsstandart - sterk vertreten sind zum Beispiel die
Automobilindustrie und die Pharmazic- und Chomic
industrie.
9 früher Autos durch
die Straßen brausten,
stehen jetzt Blumenbeete, spielen Kinder
miteinander und
laden Sitzgelegenheiten zum Verweilen
ein, Der Verkehrsiärm
rückt teilweise in weite Ferne. Was für
andere Städte in Europa noch diskutiert
wird, ist in Barcelona seit ein paar Jahren
Realıtät - Schritt für Schritt holen sich die
Menschen den öffentlichen Raum zurück.
SO GEHT’S,
Ein Superblack besteht meist aus einem
der drei i i
hen umfasst. Um diesen Straßenblock kann
man zwar weiterhin mit dem Auto fahren,
doch innerhalb dieser wird der Verkehr neu
Oorganistert. Es gibt weniger Parkplätze,
und ein System an Einbahnstraßen sorgt
© 4M0 AT DETO COM IN OM MOVOR CO
dafür, dass 0s keinen
Mehr gibt. AuBerdem sind nur noch zehn
Kilometer pro Stunde erlaubt. Einsatz- und
Servicefahrzeuge können aber weiterhin zu
allen Häuser fahren.
dl innen
erste Supergı in Wien und kennt auch
Innsbruck gut. Er hält fest: Innsbruck ist
nicht Barcelona, Die katalonische Stadt
wurde nach einem strengen rechtwinkligen
Straßenraster gebaut und hat daher andere
g
Barcelonas zu Beginn nicht wirklich. Die
hetroffenen Nachbarschaften wurden
zunächst kaum in den
Aber: ‚Die Grundidee
Ist Ja die, dass es höherrangige Straßen
den Rändern der ibt.
eingebunden, Beschwerden gab @S, weil
Parkplätze wegfelen und Buslinien umge
leitet werden mussten. Die Stadt hat daraus
gelermt: Bei der weiteren Ausweitung des
Projekts In andere Stadtteile wurden die
g
durch die zum Beispiel von Pradi zum
Flughafen fahren könnte, und Nachbar
innerhalb
Diese Grundidee kann man ja trotzdem
umsetzen.“ Zwar ist das in Igls oder auf der
Hungerburg nicht sinnvoll, Wilten würde
stärker sich aber anbieten.
Laut Studien haben die Ma&nahmen „In Wilten gibt es bereits Ansätze zur
liche ETekte: Zı Zum Beispiel Ein-
Testgestellt werden, dass sich Lultver- ‚damit der Durc
peg‘ verrin« — gemildert wird. ES wäre aber spannend,
gert haben. Positive Auswirkungen gibt es
auch auf Gesundheit und Wohlbefinden —
zum einen auf die mentale Gesundheit, da
es In den Straßen ruhiger Ist und durch fehlenden Verkehr auch sicherer. Zum anderen
bewegen sich d d
für ganz Wilten zu schauen, welche Blocks
man weiter verkehrsberuhigen könnte ”
Und die Frage sei auch, ob manche Autostellplatze Im öffentlichen Raum nicht
besser genutzt werden könnten. Denn
meht
Superblocks mehr, weil sie öfter zu Fuß gehen, Auch über eine Zunahme der sozialen
Interaktion berichten Befragte,
UND INNSBRUCK?
Einer, der sich mit dem Konzept intensiv
befasst, Ist Florian Lorenz. Der Landschaftsarchitekt plante mit dem Studio LAUT das
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r ürde Stäcte zum Beispiel auch
klimafitter machen.
Wichtig bei der Initüerung eines solchen Projekts sei aber vor allem, dass der
Uüberlokale Verkehr mitgedacht wird. Und
Lorenz hält fest: „Als ich klein war, konnte
man noch mit dem Auto durch die Theresienstraße fahren.” Es Ist also schon was
passiert In den letzten Jahren. m
Die Idoo der
Superblocks: Inner-
nehr Anreiner:innen,
Lieterant:innen und
Einsatzfahrzeuge
fahren, dafür bleibt
nehr Platz für
die Nachbarschaft.
Offentlicher und
Individualverkehr
bewegen sich um die
Blocks herum.