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Jahr: 2023

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Kronenzeitung

„Stadt-ÖVP zerstört sich selbst“, Seite 16

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Studt-ÖVP zerstört sich s

Würde man
heute wählen,
käme Johannes
Anzengruber in
eine Stichwahl
mit Georg Willi
und würde
diese auch
gewinnen.
Doch die
Stadt-VP will
den
Sachpolitiker
loswerden.

elbst

Weil er kein „Hände falten, Goschn halten“-Typ ist, wird dem 2. Vize-Bürgermeister von

Innsbruck das Leben von den eigenen Leuten erschwert. Dabei ist er aktuell ihr bestes Pferd.

freund! Dieses Sprich-

wort bewahrheitet sich
derzeit wieder einmal ganz
extrem innerhalb der Innsbrucker Volkspartei. Der
einstige Quereinsteiger und
jetzige 2. Vize-Bürgermeister
Johannes Anzengruber war
den - eingefleischten Alt-
Schwarzen in der Stadt von
Anfang an ein Dorn im Auge. Nicht zuletzt deswegen,
weil der studierte Unternehmer bei seinem ersten Antreten einige eingesessene Parteigänger alt aussehen hat
lassen und das Feld damals
von hinten aufrollte. In der
Folge versuchten ihn die
Eigenen einige Male zu verhindern und hauten ihm,
wann immer es ging, ein
Hackl ins Kreuz.

Zuletzt am Mittwoch dieser Woche. Weil Anzengruber für die Neugestaltung
des Bozner Platzes, der derzeit ein Schandfleck in der
Landeshauptstadt ist,
stimmte, ließen ihm seine
Parteifreunde via Großformat ausrichten, dass Staats-

F eind - Erzfeind — Partei-

aN

MARKUS GASSLER

Tiroler Politik
Inoffiziell

sekretär Florian Tursky der
bürgerliche Kandidat bei der
nächsten Gemeinderatswahl
sein wird —- ein Amt, das
auch Anzengruber anstrebt.

Der „Krone“ wurde nun
eine aktuelle Umfrage zugespielt, die der Wirtschaftsbund Tirol bei GMK in Graz
in Auftrag gab. 420 Personen wurden dazu befragt.
Entgegen anders kolportierten Aussagen schneidet Anzengruber darin besser ab,
als so manchem in der VP
recht ist: Bei der Bürgermeister-Frage liegt er nämlich zwischen 23 und 25 Prozent. Der amtierende BM

Georg Willi (Grüne) kommt
dabeı auf 26 bis 28 Prozent.
Dahinter: Christine Oppitz-
Plörer (Für Innsbruck, 19 bis
20 Prozent), Markus Lassenberger (FPO, 14 bis 16 Prozent) und Elisabeth Mayr
(SPO, 11 bis 13 Prozent).
Die Parteien: Grüne (21 bis
23%), OVP (19 bis 21%),
FPO (17 bis 19%), SPO (16
bis 18%), Für Innsbruck (10
bis 12%), die restlichen Parteien liegen zwischen 1 und
5%. „Die Stichwahl gegen
Willi würde Anzengruber
aus heutiger Sicht ganz klar
gewinnen“, ist Studienautor
Anton Leinschitz-Di Bernardo von GMK überzeugt.
Dass die Umfrage bereits
im Februar gemacht und bis
heute von der OVP unter
Verschluss gehalten wurde,
spricht ebenfalls für sich.
Man will einen lästigen
Quereinsteiger, der so ganz
und gar nicht dem politischen Klischee entspricht
und die Sach- vor die Parteipolitik stellt, mit allen möglich und unmöglichen Mitteln verhindern. Dass dies

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auf Kosten der Partei geht,
scheint den Verantwortlichen egal zu sein. Hauptsache, der „lästige Anzengruber“ ist endlich weg.

Doch so einfach wird es
am Ende des Tages nicht
sein: Gewinnen die Anzengruber-Gegner, wird dieser
mit einer eigenen Liste bei
der Wahl antreten. Womöglich mit Unterstützung des
Wirtschaftsbundes. Und das
wird der Rest-OVP (aber
auch Für Innsbruck) dann
verdammt weh tun. Sprich
viele Stimmen und - das tut
noch mehr weh - gut dotierte Amter kosten.

Daher wären die Verantwortlichen — auch der neue
VP-Obmann Anton Mattle —
gut beraten, hier rasch eine
Lösung im Sinne der Partei
zu suchen. Dem Selbstzerstörungs-Trip muss rasch
ein Ende gesetzt werden.
Denn sonst liefert sich die
Stadt-VP bei der nächsten
Wahl wirklich ein Kopf-an-
Kopf-Rennen mit Seniorenbund, Liste Ali, Neos und
Gerechtes Innsbruck!