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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Neues Wohnprojekt im Freiland“, Seite 14

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Das Sdiönruh-änéfhblé (I.) in Sichtweite von Schloss Ambras stand nicht unter Denkmalschutz. Die Gebäud

/

Architekt Rainer Köberl ein High-Class-Wohnprojekt mit 28 Einheiten, einer Villa und 43 Tiefgaragenplätzen (Visualisierung r. unten).

Neues Wohnprojekt im Freiland

Die Gebäude von Schönruh sind abgerissen. Die
OFA Group baut dort eine exklusive Residenz im
Freiland. Möglich macht das der „Freiland“-Paragraf.

Von Brigitte Warenski

Innsbruck —- Die drei
Schönruh-Gebäude oberhalb von Schloss Ambras sind Geschichte.
Anstelle der ehemaligen
Sommerfrische-Pension, die laut Pascal Permann vom Stadtarchiv
Innsbruck „1891 eröffnet
wurde“, klafft ein riesiges Bauloch. Wohnten
hier in den letzten Jahren vor allem Studenten,
wird nun das exklusive
Wohnprojekt „Residenz
Ambras“ errichtet. Im
Detail sind das 28 Wohneinheiten — aufgeteilt auf
zwei Gebäude und eine
Villa —- und 43 Tiefgaragenstellplätze, so Afsaneh
Ortner, Geschäftsführerin
Immobilien bei der OFA
Group, auf Anfrage der
Tiroler Tageszeitung.

Für Verwunderung
sorgt die Widmung des

High-Class-Wohnprojektes. Laut Hans-Peter
Sailer von der Stadtplanung Innsbruck ist das
Areal „Freiland und nicht
als Bauland gewidmet“.
Möglich macht das der
„Freiland“-Paragraf ($
42b) im Tiroler Raumordnungsgesetz. Bestandsgebäude im Freiland dürfen zur Wohnnutzung
um bis zu 25% erweitert
werden, ohne dass eine
Umwidmung notwendig
ist. Dies gilt auch, obwohl
die ehemalige Pension,
das kleine Tischlerhaus
und das Nebengebäude
abgerissen wurden. „Ein
Abriss und Wiederaufbau ist möglich“, heißt
es vonseiten des Landes.
Auch die zusätzliche Tiefgarage darf rechtens im
Freiland errichtet werden. Dass die historischen
Gebäude überhaupt geschleift wurden, ist eine

lange Geschichte. „Bereits
2016 wollte die Schönruh-
Erbengemeinschaft das
Grundstück verkaufen.
Der damalige Bebauungsplan hat ein zusätzliches
Gebäude in Hanglage angrenzend zum Schloss
vorgesehen. Schnell wurde durch Gutachten klar,
dass die Wiese aber freibleiben muss, eine Bebauung nur im Bereich
des bestehenden Ensembles möglich sein wird.“
Klar war aber, dass im
Falle einer Nachnutzung
die Gebäude nicht unter

Denkmalschutz gestellt
werden, „dafür war der
Veränderungsgrad einfach zu stark“, so Gabriele
Neumann vom Bundesdenkmalamt.

Die Stadt Innsbruck
entschied danach, dass
es einen Architektenwettbewerb mit klar definierten Rahmenbedingungen
geben muss. „Das Tischlerhaus musste erhalten
bleiben und die beiden
Neubauten mussten in
etwa die ehemaligen Längen- und Breitenmaße bewahren“, so Sailer. Architekt Rainer Köberl gewann
den Wettbewerb und
präsentierte ein Wohnprojekt nach den Vorgaben der Stadt. 2021 wurde
die Stadt dann aber von
der OFA kontaktiert, die

e sind nun abgerissen, die OFA baut nach den Plänen von

Fotos: Stadtarchiv Innsbruck, Thomas Böhm, OFA

die Residenz baut. „Man
sagte uns, es gebe mit der
Erhaltung des Tischlerhauses Schwierigkeiten,
da u. a. der Holzdachstuhl
faul sei. Weil wir mit dem

Siegerprojekt zufrieden
waren, haben wir dem
Abriss zugestimmt. An
die Stelle des alten Hauses kommt nun eine originalgetreue Rekonstruktion, deren Bau u.a. vom
Denkmalamt begleitet
wird“, so Sailer. Im Gegenzug hat sich laut Sailer
die OFA finanziell an der
Dislozierung des Wandbildes „Erzherzog Ferdinand II. und Philippine
Welser auf der Jagd“ von
Rafael Thaler (1912) aus
dem Frühstücksraum der
ehemaligen Pension ins
Unterschloss beteiligt.

Das Wandgemälde wird ab Jahresende im Restaurant im Unterschloss zu sehen sein. foto: Bundesdenkmalamt

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