Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_03_25_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Die Stadt war schon einmal sauberer“ (Leserbrief), Seite 43
Die Stadt war schon einmal sauberer
Thema: Sauberkeit in der Stadt.
E s ist schon einige Jahre her, dass italienische
Gäste mir immer wieder beteuerten, wie sauber Innsbruck sei.
Wie sich die Stadt heute
präsentiert, ist beschämend:
bei den Geschäftseingängen
alter Staub, Zigarettenstummel überall, Flecken von Getränken und einiges mehr.
Vor ein paar Tagen beobachtete ich in der Museumstraße zwei Müllmänner mit
Handkarren, die nicht sehr
effizient ein bisschen zu-
sammenkehrten (ich schätze
trotzdem ihre Arbeit).
Raucher sollten einen Taschenaschenbecher (gibt es
in allen Formen) mit sich
führen. Das Wegwerfen von
Zigarettenstummeln sollte
geahndet werden wie in anderen Ländern. In Wien gibt
es auch dafür so genannte
Waste Watchers.
Die Hoffnung bleibt, dass
jeder Stadtbesucher selbst
eine saubere Stadt genießen
möchte.
Anita Koppelstätter
Fremdenführerin, 6072 Lans
„Nutzung der Wettkampfhallen ist vertraglich geregelt“ (Leserbrief), Seite
43
Nutzung der Wettkampfhallen
ist vertraglich geregelt
Thema: Wettkampfhalle am
Campus Sport der Universität
Innsbruck.
A nerkennend, dass Sportvereine im Bemühen
um mediale Präsenz in ihrer Darstellung hinsichtlich
Trainingsmöglichkeiten und
Sportinfrastruktur bewusst
übertreibend und manchmal
auch untergriffig agieren müssen, kann ich als Leiter des
Universitäts-Sportinstituts
(USI) die Berichterstattungen
der TT hinsichtlich der Nutzung der Wettkampfhalle am
Campus Sport nicht unkommentiert lassen. Für mich auffallend ist, dass die Berichterstattung über das HYPO TIROL
Volleyballteam (Herren) und
den TI-ROWA-Moser-volley
(Damen) immer prominent
positioniert und von einer
negativen Stimmungsmache
gegenüber dem USI geprägt
ist. Aussagen der beiden Ver-
eine, die jeglicher Grundlage
entbehren, werden dabei unreflektiert übernommen. Ich
denke, dass es dem Qualitätsjournalismus zuträglich wäre,
jenen Institutionen, die in den
Interviews kritisiert werden,
die Gelegenheit zu einer Gegendarstellung zu geben.
Die Nutzung der Wettkampfhalle am Campus Sport
ist in einem Vertrag der Universität Innsbruck mit der
Stadt Innsbruck und dem
Land Tirol klar geregelt. Bis
zu einem Drittel der Betriebsbenutzungsstunden können
aktuell vom HYPO TIROL Volleyballteam (Herren), dem
TI-ROWA-Moser-volley (Damen) und der Rhythmischen
Gymnastik in Anspruch genommen werden. Die Vereinbarung wird vom USI mehr
als penibel eingehalten, die
Prime Times am Abend gehören fast ausschließlich den
genannten Vereinen. Dass
ein Profiverein wie das HYPO
TIROL Volleyballteam sich
medial beschwert, auch einmal (!) an einem Vormittag
trainieren zu müssen, widerspricht nicht nur massiv dem
Gedanken des professionellen
Sports (wer, wenn nicht Profis
haben auch untertags Zeit),
sondern zeigt auch die Überheblichkeit gegenüber den
anderen Nutzern des Campus Sport. An diesem Campus müssen bei rund 40.000
Buchungsstunden im Kalenderjahr die Ausbildungen der
Sportstudierenden und der
Bundessportakademie, die Tätigkeit des Olympiazentrums
sowie die Kurse des USI koordiniert werden. Alleine das
USI bietet im Studienjahr rund
1000 Sportkurse mit mehr als
25.000 Teilnehmer*innen an.
Außer den beiden Volleyballvereinen zeigen alle Nutzer
(speziell auch die Rhythmische Gymnastik) gegenseiti-
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gen Respekt und die notwendige Flexibilität. Was mich
persönlich dabei am meisten
stört, ist die permanente Abwertung des Breitensports
durch die beiden Volleyballvereine. Teilnehmer*innen
des Breitensports werden da
als „Wappler“ bezeichnet, die
„Ball über die Schnur“ spielen. In der Diskussion Spitzensport/Breitensport darf etwas
nicht vergessen werden: Spitzensport hat sozialpolitisch eine Legitimation, nämlich Kinder für die jeweilige Sportart
zu interessieren und sie so zur
Bewegung zu animieren. Alles
andere ist - einmal abgesehen
von einem ev. Unterhaltungswert für eine kleine Anzahl an
Zuschauern —- ein Geschäftsmodell oder eine Möglichkeit
zur Selbstdarstellung.
Prof. Mag. Helmut Weichselbaumer, Universitäts-Institut Innsbruck (USI), Direktor