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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_03_23_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Groteske am Bozner Platz“, Seite 2
Groteske am
Bozner Platz
Von Michael Domanig
eine Frage, die Grünen haben rund
um die geplante - nun vorerst
gescheiterte - Neugestaltung
des Bozner Platzes kommunikativ und
handwerklich viel falsch gemacht: Sie
haben im blinden Vertrauen auf wackelige
Mehrheiten einfach Tatsachen geschaffen
(und Bäume entfernt), bei der Kostentransparenz versagt, nicht begriffen, dass
„Entsiegelung“ für die Bevölkerung als
solche erkennbar sein muss — Stichwort:
sichtbares Grün auch am Boden.
Mindestens genauso kläglich ist aber
das Bild, das die bürgerlichen Listen abgeben, „Für Innsbruck“ und die —- grotesk
gespaltene - ÖVP. Warum ist man so spät
draufgekommen, dass man das von einer
Fachjury gekürte Siegerprojekt auf einmal
doch nicht so super findet? Warum macht
man Bedenken, etwa zu fehlendem Bodengrün, erst jetzt öffentlich? Wie rechtfertigen
sich die selbsternannten Wirtschaftsparteien gegenüber der Innenstadtwirtschaft,
die seit Jahren vehement auf Neugestaltung drängt - und nun (vorerst) wieder mit
nichts dasteht? Denn bei allem Respekt:
Dass ein neu gewählter Gemeinderat sofort ein neues, grüneres, visionäreres Projekt aus dem Boden stampft, das diesmal
wirklich allen gefällt - und am besten auch
noch weniger kostet —, ist absurd. Fast so
absurd wie das Argument, man wolle den
konkreten Umbau „aus dem Wahlkampf
heraushalten“: Jetzt wird der Bozner Platz
erst recht Wahlkampfthema.
Was bleibt, ist ein weiterhin unwürdiger Platz —
auf unbestimmte Zeit.
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michael.domanig@tt.com
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