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Tiroler Tageszeitung

Nicht nur der
Borkenkäfer ist schuld

Thema: Leserbrief „Mit
74.000 Pflänzchen wird
Innsbrucks Wald baumstark“, TT, 14.3.

hren Bericht zum Forst

fand ich äußerst interessant. Ich erlaube mir, in
gebotener Kürze dazu einige Ergänzungen zu schreiben: Die angegebene Aufforstungszahl von 11.650
Bäumen im Jahre 2022 ist
erfreulich, erscheint rein
rechnerisch mit 3 Bäumen
pro ha bei einem Durchschnittsbestand eines alpinen Waldes von 400-
1000 Bäumen eigentlich
nutzlos. Die Naturverjüngung arbeitet wesentlich
effizienter, wenn nicht
durch den viel zu hohen
Wildbestand die Jungbäume dauernd nachhaltig
abgefressen würden. Die

zierte den Wildbestand
drastisch.

Das Problem der nicht
mehr regenerationsfähigen überalterten Bannwälder (heute Schutzwälder genannt) war bereits
seit 1975 am Beispiel Hallein evident. Auch diese
wurden vernachlässigt.
Teure Lawinenschutzbauten im Abrissbereich
von Lawinen ließen sich
durch wartungsfreie Geländestufen von ca. 3 m
Breite wirkungsvoll ersetzen. Abschließend kann
bemerkt werden, dass
heute dem Borkenkäfer
und dem Klimawandel
die Schuld am schlechten
Zustand unserer Wälder
zugeschoben wird. Dass
beim Wald der Mensch
durch 100 Jahre Misswirt-

drei Bäume pro ha bringen max. 0,2fm/ha und
Jahr Zuwachs und auch
erst, wenn sie 60-70 Jahre alt geworden sind. Eine
Aufforstungsdichte von
1 Baum für 5 m? wäre zu
dicht.

Mein verstorbener Vater, zuletzt Forstmeister
in Fieberbrunn, propagierte bereits 1952 den
Mischwald mit der Bewirtschaftungsform Plenterwald und verbot alle
Kahlschläge. Und redu-

„Nicht nur der Borkenkäfer ist schuld“ (Leserbrief), Seite 40

entstehen lassen, wird
unterschlagen.

Die heutigen Forstleute sind absolut fit, wenn
nicht die Jagdlobby ihre
Arbeit desavouierte. Unsere Forstleute müssen
zudem die Sünden der
Vorgänger versuchen zu
bereinigen. Leider dauert eine solche Arbeit ca.
weitere 100 Jahre, bevor
sie Früchte trägt.

Markus Bogner
6361 Hopfgarten

Der Wald ist vielerorts nicht fit. Klimawandel, Monokoltur und
schaft Waldruinen hat Schädlinge setzten dem Ökosystem Wald zu.

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Foto: (Stock