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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_03_17_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Das große Buddeln für das Hundehaus hat begonnen“, Seite 23
Bekamen beim Spatenstich tierische Unterstützung (v.1.): Klaus Wallnöfer (Land Tirol), Johannes Anzengruber (Stv. Bürgeer Ibk.), Christoph
Lauscher (Obmann), Christina Skupien (Tierheim Mentiberg), Peter Schweiger (Vorstand) und Amelie Hauffe (Tierheim Mentiberg).
Foto: Böhm
Das große Buddeln für das
Hundehaus hat begonnen
Das Tierheim Mentlberg bekommt ein neues Hundehaus. Derzeit könne man
mit den Tieren nicht nach aktuellen Vorschriften arbeiten.
Von Jasmine Hrdina
Innsbruck - Zweibeiner lachten, Vierbeiner buddelten eifrig mit, die Vorfreude war bei
Tier und Mensch gestern beim
Spatenstich für das neue Hundehaus im Tierheim Mentlberg zu spüren. Seit 2019 wird
verhandelt und geplant, nun
soll bis September am Grünstreifen an der Völser Straße endlich der Neubau mit
500m? Nutzfläche entstehen.
Elf neue Wohnräume mit
Gartenanschluss für Hunde,
drei Quarantänezimmer und
ein Trainingsplatz sollen dort
neben Wasch-, Schulungsund Mehrzweckräumen, Küche und eigenem Bereich für
Gespräche zur Vergabe der
Tiere Platz finden. Die aktuelle Situation im Heim ist längst
nicht mehr tragbar, weder für
Mensch noch Tier — daraus
macht Christoph Lauscher,
Obmann des Tierschutzvereins für Tirol 1881, keinen
Hehl. „Nach heutigen Vorschriften und Erkenntnissen
ist das Haus kein geeigneter
Standort“, erklärt er. Der tägliche Prozess für den Auslauf
der Hunde in den Garten sei
stressig für alle Beteiligten,
folglich für die Mitarbeiter
nicht immer ungefährlich.
2,4 Mio. Euro werden für
das Projekt budgetiert. Land
(800.000 Euro) und Stadt
Innsbruck (400.000 Euro)
stockten ihre Förderungen
zuletzt wegen Teuerungen
in der Baubranche nach intensiven Verhandlungen auf.
Den Obmann freut’s: Auf Abstriche im Raumprogramm
ZAHL DES TAGES
60
Hunde. Sie warten am Mentlberg auf ein neues Zuhause.
Das Innsbrucker Tierheim
stößt — wie andere - längst an
seine Kapazitätsgrenzen.
konnte man dadurch verzichten.
Für den „Qualitätsgewinn“
und für „bessere Rahmenbedingungen für Tier und
Mensch“ sei die Stadt zu Kompromissen bereit gewesen,
bestätigt Bürgermeisterstellvertreter Johannes Anzengruber (VP). Immerhin wurde das
grüne Fleckerl an der Völser
Straße lange als Vorbehaltsflächen für den Straßenbau und
für eine Bushaltestelle ins Auge gefasst. Diese werden nun
offenbar nördlich der Straße
angestrebt. Man habe erkannt,
wie wichtig das neue Hundehaus für das Tierheim und die
Arbeit des Tierschutzvereins
sei, äußert Anzengruber, selbst
„ein bissl schockiert“ über die
Verhältnisse im Heim gewesen
zu sein.
Angedacht seistets g ö
bis zu 25 Hunde am Mentlberg auf Zeit zu betreuen, de
facto seien es seit Langem immer um die 60. Bis auf Härtefälle müsse man daher am
Aufnahmestopp festhalten,
teilt Lauscher mit. „Wir versuchen natürlich im Rahmen
des Möglichen zu helfen.“ Erst
vor drei Wochen habe man 13
Hunde von einem Tiermessie im Oberland übernehmen
müssen, eine behördliche Abnahme zweier Vierbeiner in
Innsbruck brachte gleich elf
neue Bewohner - eine Hündin
war nämlich schwanger.
Mittelfristig peilt man eine
Kapazität von 40 bis 50 Hunden an. Immerhin wollen diese auch beschäftigt werden.
Für eine gute Tier-Mensch-Beziehung braucht es Training.
Das ist trotz 19 Mitarbeitern
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und rund 20 fixen freiwilligen
Helfern nur bedingt möglich.
Die Gegebenheiten im neuen Hundehaus sollen den Arbeitsalltag dann erleichtern.
Parallel dazu nimmt der
Wildtierbereich südlich der
Anlage Form an. Einige Igel
überwintern derweil in Ausweich-Containern. Im Altbestand sollen im Anschluss
die Hundeboxen modernisiert
und vergrößert werden.
Auch die Stadt ist auf den
Hund gekommen. Ausschüsse
feilen an Vergünstigungsmodellen für Hundehalter, verrät
Anzengruber. Denkbar seien
Nachlässe bei Gebühren, sofern Fortbildungen und Schulungen zur Tierhaltung absolviert werden. Im Vordergrund
stehe das „Tierwohl im städtischen Bereich“, sagt der Bürgermeisterstellvertreter.