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Jahr: 2023

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- S.13

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Kronenzeitung

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„Grüner Rauswurf: Dramatik pur“, Seite 24

Bürgermeister
Georg Willi und

Janine Bex (li.)
stehen im
Zentrum der
Enthüllungen
einer „grünen
Insiderin“.
Thomas
Lechleitner
(links) ist einer
der drei, die den
Grünen den
Rücken kehren.

Grüner Rauswurf: Dramatik pur

Die grüne Abspaltung in Innsbruck hallt bis zum Parteitag morgen nach: Eine Insiderin packt aus

und warnt vor Machtkonzentration bei einigen wenigen. Grünen-Chef Gebi Mair beschwichti&

PHILIPP NEUNER

roht den Grünen nun

. x
Tiroler Politik
D

Inoffiziell
D insgesamt die Spal-

tung? Interne Spannungen sind jedenfalls genug vorhanden. Darauf deutet das Mail einer „grünen
Insiderin“ an die „Krone“
hin. „Nicht nur in Innsbruck
geht es drunter und drüber.
Gemeinderätinnen geben
ihre Funktionen auf, wir verlieren _ Bezirkssprecherinnen, den Landessprecher,
die Geschäftsführung und
Mitarbeiterinnen aufgrund
interner Streitereien, fehlendem ARespekt und der
Machtgeilheit weniger, die
alles dafür tun, an der Macht
zu bleiben“, heißt es da.

„Der Zustand gleicht
einem untergehenden
Schiff. Es schmerzt mich unendlich zuzuschen, wie die
Grünen auf Stadt- und Landesebene dem Untergang
entgegensteuern. Befeuert
von wenigen Funktionsträgerinnen und einer Handvoll
Mitarbeiterinnen, die aus
der zweiten Reihe die Fäden
zichen. Die Paranoia steigt,
Informationen werden nur
noch selcktiv geteilt. abweichende Meinungen unterdrückt. Ich sehe leider nur
noch wenig Chancen auf
einen positiven Wandel.“

Detailliert wird beschrieben, wie der Ausschluss der
drei Gemeinderäte in Innsbruck im Dezember vonstatten gegangen ist: „Viel Opferrolle, Nebelgranaten, eine
Show, als wäre eine Kamera
anwesend. Am wildesten
war für mich die Aussage
von Willi: ‚Ich will die
bei uns nicht mehr scehen.
Wie, ist mir egal.” Es geht
nur um Gefühle und Geld,
keine Einsicht, keine Reue.
Die Schuld wird bei den
Dreien gesucht und Erzfeindin Oppitz-Plörer.“

Eine Rückfrage bei der
Abspaltung Lebenswertes
Innsbruck ergab: „Traurig,
aber wahr“, sagt GR Marcela
Duftner, eine der Mandatare, die den von BM Georg
Willi betriebenen Rauswurf
bekämpfen. Das grüne
„Friedensgericht“ hat ja den
Parteiausschluss zurückgeschmissen, Begründung
mangelhaft, hicß es.

„Vor einer Woche wurden
wir ein zweites Mal hinausgeworfen“, berichtet GR
Duftner. Allerdings nicht offiziell: „Wir erfuhren davon
nur hintenrum“, sagt Duftner. „Erst vor wenigen Tagen langte das Schreiben des
Landesausschusses ein. Die
Begründung diesmal: Verstoß gegen Grundwerte.“

Unterschrieben von Landesgeschäftsführerin Natascha Chmelar — eine ihrer
letzten, wenn nicht gar letzte
Aktionen. Denn sie tritt von
der Bühne ab. Brisant ist
nun, dass bei der Landesversammlung morgen Samstag
eine Statutenänderung beschlossen werden soll, mit
der ein Rauswurf offenbar
problemloser möglich wird:

Seite 13 von 19

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2

Grünen-Chef LA Gebi Mair

„Damit könnte eigentlich jeder gegen jeden einen Ausschlussantrag stellen. Absoluter Willkür ist Tür und
Tor geöffnet. Wer nicht
passt oder spurt, Niegt“, sagt
dazu die grüne Insiderin.
Was sagt Gebi Mair dazu?
„Da wird einiges missverstanden. Die Statutenänderung verfolgt zwei Ziele: Sie
passt Strukturen an die Oppositionsarbeit an und
räumt inhaltlichen Diskussionen mehr Platz ein. Der
Landesvorstand wird grö-
Ber.“ Das Friedensgericht
soll eine necue, aktive Rolle
bekommen — Konsequenz
aus dem Innsbruck-Drama!