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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_02_3_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Grüner Kampf geht in die nächste Runde“, Seite 22
Grüner Kampf geht
in die nächste Runde
Thomas Lechleitner, Renate Krammer-Stark und
Marcela Duftner berufen gegen den Parteiausschluss.
Von Denise Daum
Innsbruck — Sie haben sich
gewundert, was bei den Grünen alles möglich ist: Marcela
Duftner, Thomas Lechleitner
und Renate Krammer-Stark
wurden aus der grünen Partei geworfen, nachdem sie
die „Liste Georg Willi — Die
Innsbrucker Grünen“ verlassen hatten. Die drei haben aus Protest gegen Willis
Führungsstil ihren eigenen
Gemeinderatsklub („Lebenswertes Innsbruck“) gegründet. Den Ausschluss halten
sie für nicht statutenkonform,
weshalb sie nun Berufung
eingelegt haben. „Wir haben
uns nicht verändert, wir sind
immer noch Grüne. Was sich
massiv verändert hat, sind die
Innsbrucker Grünen unter
dem Einfluss des Klubs Georg
Willis“, sagt Marcela Duftner.
Lechleitner, Krammer-
Stark und Duftner betonen,
nicht gegen die Statuten verstoßen zu haben. Es finde sich
kein Hinweis darauf, dass auf
kommunaler Ebene nicht
zwei grüne Listen nebeneinander bestehen können.
Der grüne Landessprecher
Christian Altenweisl erklärte in der 77 zuletzt, dass der
Parteiausschluss eine Frage
der Solidarität mit der Bürgermeister-Partei sei. Den
drei Abtrünnigen wurde auch
vorgeworfen, ihren Austritt
„Grüne im Herzen“: Renate Krammer-Stark, Thomas Lechleitner, Marcela
Duftner (vorne, v.l.) wundem sich über den Parteiausschluss. Foto: zeitungsfor.at
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aus der Liste Willi inszeniert
zu haben. Mit der öffentlichkeitswirksam geäußerten
Kritik sei der Partei Schaden entstanden. „Was wir
bis zu unserem Entschluss,
einen eigenen Klub zu gründen, über mehrere Jahre
ausschließlich intern kommuniziert haben, ist unsere
Kritik an der Arbeitsweise,
der Kommunikation und der
Führungskompetenz von Georg (Willi, Anm.) und der neuen Klubobleute (Janine Bex
und Dejan Lukovic, Anm.),
die den Antrag auf Erlöschen
unserer Mitgliedschaft unterzeichnet haben“, heißt es in
der Berufung.
Über Monate haben Lechleitner, Krammer-Stark und
Duftner dem Landesvorstand und den Spitzen der
Landespartei die Zustände im Innsbrucker Klub
geschildert. „Die wurden
allesamt mit Beschwichtigungen, wenn nicht sogar
Zustimmung beantwortet
... Spätestens hier wäre professionelles internes Krisenmanagement nötig gewesen,
passiert ist aber nichts.“
Die drei fordern nun die
Einberufung des Schiedsbzw. Friedensgerichts.