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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_02_23_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Friedensgericht hebt grüne Parteiausschlüsse auf“, Seite 6
23.2.2023
Friedensgericht hebt grüne
Parteiausschlüsse auf
Für Schiedsgericht liegen keine nachvollziehbaren Gründe für Ausschluss der
Innsbrucker Rcbcl
Innsbruck — So richtig nach
Faschingsdienstag war es den
Tiroler Grünen nicht zumute. Schließlich tagte just am
vergangenen Dienstag der
Landesvorstand. Und das ist
derzeit wahrlich kein Spaß.
Auf der grünen Landesebene
stehen strukturelle und personelle Veränderungen bei
der Landesversammlung am
18. März an. Zuletzt gab es außerdem Rücktritte in den Bezirken samt zum Teil heftiger
Kritik am grünen Klubchef Gebi Mair. Und in der Vorwoche
warf zum ungünstigsten aller
Zeitpunkte Landesgeschäftsführerin Natascha Chmelar
das Handtuch. Sie galt als Vertraute von Gebi Mair.
Innsbruck liegt den Tiroler Grünen ebenfalls im
Magen. Darüber wurde im
Landesvorstand ebenfalls
ausführlich und konstruktiv, wie es heißt, diskutiert.
Doch die Stadtgrünen zerreißt es derzeit, die GemeinderätInnen Marcela Duftner, Thomas Lechleitner
und Renate Krammer-Stark
haben im November einen
eigenen Gemeinderatsklub
„Lebenswertes Innsbruck“
gegründet. Statt auf Sicht beruhigend zu wirken, wurde
allerdings noch Öl ins Feuer
gegossen. Der Landesausschuss hat sie auf Vorschlag
ihrer Kollegen aus der Landeshauptstadt mit überwiegender Mehrheit aus der
Partei ausgeschlossen. Aus
en vor. B
„Zammhelfen“ ist bei den Tiroler Grünen derzeit eher ein frommer Wunsch.
Solidarität mit dem Innsbrucker Bürgermeister Georg
Willi (Grüne).
Das grüne „Friedensgericht“, wie das parteiinterne
Schiedsgericht genannt wird,
das Krammer-Stark, Duftner
und Lechleitner angerufen haben, solidarisierte sich hingegen mit den grünen Rebellen.
Weil es keine nachvollziehbaren Gründe für den Ausschluss
gibt, dürfen sie bei den Tiroler Grünen bleiben. Dagegen
kann jetzt wiederum berufen
werden. Ob das allerdings
erfolgt, bleibt abzuwarten,
schließlich wird die Entscheidung des Friedensgerichts als
is 4. März Bewerbungsfrist für
heftige Watschn sowohl für
die Innsbrucker Grünen unter Georg Willi als auch für die
Landesgrünen gewertet. Dort
bemüht sich aktuell Klubobmann Gebi Mair um breite
Unterstützung für die Zusammenführung von Partei- und
Mandatsfunktion. Er will Landessprecher werden.
„Veränderung kann
schwierig sein — umso mehr
hoffen wir auf rege Teilnahme auf der Landesversammlung, um deine Anregungen,
Ideen und Verbesserungswünsche zu hören. Nur gemeinsam gelingt uns der
Neuaufbau unserer Partei“,
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Fot0: Falk
heißt es dazu in der Einladung zur Landesversammlung. Die Grünen hätten
sich von vielen tollen Persönlichkeiten verabschieden
müssen. „Wir gewöhnen uns
erst an den Wechsel von der
Regierungs- in die Oppositionsrolle und sind dabei, die
Partei neu zu strukturieren.“
Ob Gebi Mair der einzige Kandidat bleibt, ist noch
nicht sicher. Bis zum 4. März
können sich nämlich weitere
ambitionierte Grüne für die
Spitze bewerben, sollten sie
sich laut Ausschreibung „der
politischen Leitung der Partei gewachsen“ fühlen.