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Jahr: 2023

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- S.14

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Kronenzeitung

„Rettungsaktion auf Nordkette“, Seite 18/19

hren ersten Urlaubstag in
I Innsbruck wird eine Peruanerin (42) nicht vergessen. Optimistisch wollte
sie am Montag zu Fuß die
Nordkette erobern, ehe sie
nach sechsstündigem Fußmarsch bei Dunkelheit im
Schnee versank und in Bergnot geriet. Weil sie die heimischen ANotrufnummern
nicht kannte, nahm sie die
SIM-Karte aus dem Handy
und wählte den Euronotruf.
„Wir wurden um 18.30
Uhr alarmiert“, schildert
Bruno Berloffa, Chef der
Innsbrucker Bergrettung.
Das Problem: Ohne SIM-
Karte gab es keine Koordinaten und auch keinen Telefonkontakt mit der Frau.
„Wir wussten nur, dass sich
eine Person im Bereich der
Seegrube verstiegen hatte“,
sagt Berloffa zur „Krone“.
„So haben wir das Drohnenteam der Berufsfeuerwehr
Innsbruck nachalarmiert.“
Die Seegrubenbahn wurde
in Betrieb genommen und
brachte 16 Bergretter sowie
das Drohnenteam auf die

Rettungsaktion
auf Nordkette

Nachteinsatz für Innsbrucks Bergretter:

Peruanerin (42) steckte im Schnee fest.

Nordkette. „Es gelang uns —
auch dank der Drohne — das
Opfer rasch zu lokalisieren.
Die Frau befand sich in rund
1800 Metern im Langen Tal
neben der Skipiste“, erzählt
Berloffa. Ein Ratrac der
Nordkettenbahn fuhr — am
Stahlseil hängend — mit den
Bergrettern zur Peruanerin

hinunter, die hüfthoch, völlig durchnässt und erschöpft
im Schnee feststeckte. „Wir
haben Wärmemaßnahmen
für die unterkühlte Frau ergriffen und sie im Ratrac zur
Bergstation gebracht“, sagt
Berloffa. Mit der Seilbahn
ging es hinab nach Innsbruck, dort fuhren die Berg-

Foto: Bergrettung Innsbruck

w

Wir mussten uns mit
Händen und Füßen
verständigen, weil die Frau
weder Englisch noch
Deutsch sprach und unser
Spanisch
auch nicht so
toll ist.

Bruno Berloffa, Einsatzleiter Bergrettung

retter die Urlauberin sogar
noch zurück ins Hotel.

„Sie war nicht ganz
schlecht ausgerüstet“, meint
Berloffa. „Immerhin trug sie
leichte Bergschuhe. Bei
einem Einsatz am Wochenende unter dem Achselkopf
mussten wir eine Person retten, die mit Turnpatschen
im Schnee unterwegs war.“

Die Peruanerin verfügt
wohl über eine Bergekostenversicherung. So dürften die
Innsbrucker Bergretter nicht
auf den Einsatzkosten sitzen
bleiben. Peter Freiberger

Foto: Bergrettung Innsbruck

Die Bergretter hatten keine Zeit für den Blick auf Innsbruck

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Foto: Alberto Bernasconi