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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Beim MCI bracht es Baumeister Bob“, Seite 2

20.2.2023

Beim MCI braucht es Baumeister Bob

Mit „Hör mal, wer da hämmert“ wird das neue Managementcenter in Innsbruck auch noch nicht in 100 Jahren gebaut. Jetzt
sollte mit einer realistischen Kostenschätzung endlich klar Schiff gemacht und nicht bei der Qualität gespart werden.

Von Peter Nindler

Hochschule MCI in Innsbruck
zieht sich sprichwörtlich wie ein
Kaugummi. Wobei der Geschmack immer

D er Neubau der unternehmerischen

fader wird. Es ist eine verkorkste Geschichte,

die 2008 mit einem Masterplan begonnen
hat. Seither macht die Politik gravierende

Fehler, jetzt wird offensichtlich alles wieder

verschlimmbessert.
Zuerst wurde der Neubau des aktuell
über mehrere Standorte verstreuten MCI

klein- oder schöngerechnet. Die ursprünglich
veranschlagte Summe von 80 Millionen Euro
plus 15 Prozent K i war

nicht zu halten. Das stand "l‚)ereil‘s‚ n£lch dem

Architektenwettbewerb Ende 2016 fest. Doch

die Verantwortlichen in der Stadt Innsbruck
und im Land Tirol haben geschwiegen. Mitte
2018 zog dann der damalige Hochbaureferent Hannes Tratter (VP) die Notbremse. Eine
hochgerechnete Kostenexplosion von 135 bis
zu 150 Millionen Euro wurde befürchtet. Auf
das politische Kommando „Zurück an den
Start“ folgten allerdings kontroversielle Diskussionen, die bis heute anhalten.

Wer nämlich geglaubt hatte, dass das MCI
jetzt billiger wird, musste rasch einsehen,
dass dem nicht so war. Schließlich sollte der
Neubau erst 2024 fertig werden, zum anderen
hat sich an den räumlichen Voraussetzungen
nicht viel geändert. Die 2019 festgelegten 135
Millionen Euro erinnern deshalb an einen politischen Preis, den die seinerzeitige schwarzgrüne Landesregierung freilich mit realisti-

scheren Annahmen zu rechtfertigen versuchte.

Anfang 2023 stehen Politik und Verantwortliche des MCI vor demselben Dilemma
wie 2018. Davongaloppierende Baukosten
und neuerliche Verzögerungen treiben die
Kostenschätzungen in die Höhe, von bis zu
170 Millionen Euro ist intern die Rede. Das
135-Millionen-Euro-Korsett verengt zugleich
die Perspektive, der Streit zwischen Bauherren (Land Tirol) und Nutzern (MCI) wird
immer unerbittlicher. Jeder gräbt sich dabei
in der noch virtuellen Baugrube ein und findet keinen Weg mehr heraus.

Dabei gibt es nur eine Frage zu beantworten: War nach dem Zuschlag im wettbewerblichen Dialog die Obergrenze von 135 Mio.
Euro für die ARGE Porr/Ortner als Totalunternehmer so festgezurrt oder nicht?

Seite 3 von 8

Wenn ja, liegt das Risiko beim Unternehmer, wenn nicht, sollte ehrlich eine neue
Kostenprognose auf den Tisch gelegt und
der Jahrmarkt der Eitelkeiten rasch beendet werden. Wer kurzfristig bei der Qualität
spart, wird später draufzahlen. Der zustän-

dige Landeshaur Ulvertreter Georg
Dornauer (SPÖ) ist mehr denn je gefordert.
Sozusagen als politischer

Baumeister Bob. „Hör mal,
wer da hämmert“ muss
endgültig vorbei sein.

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auf Seite 4

peter.nindier@tt.com