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Bezirksblätter Innsbruck

„Diskussion über die Grenzen der Kunst“, Seite 8

Diskussion über
die Grenzen der K_unst

Der Schriftzug „Gebt
dem Führer euer Ja“
auf der Glasfassade
der Stadtbibliothek
sorgt für Aufregung.

„Gebt dem Führer euer Ja“ ist seit
1. Juli in riesigen Lettern auf der
Glasfassade der Stadtbibliothek
zulesen. Der Slogan, der ein historisches Zitat aus den Innsbrucker
Nachrichten ist, die diesen Slogan
am 9. April 1938 auf ihrer Titelseite stehen hatten, ist auch der Titel
einer Ausstellung in der Stadtbibliothek. GR Gerald Depaoli geht
die Darstellung zu weit, er brachte
zwei Anzeigen gegen den Bürgermeister ein.

Hintergrund
Bis zum 13. August findet im Gebäude der Stadtbibliothek eine

Ausstellung statt, die sich mit einem der dunkelsten Kapitel der
Innsbrucker Stadtgeschichte beschäftigt. Wie Kurator Niko Hofinger zusammenfasst „gibt die
Schau die Gelegenheit, sich mit
politischen Parolen, Propaganda,
Zensur und Manipulation auseinanderzusetzen und den richtigen
Umgang damit zu finden.“ Teil der
Ausstellung ist auch der Schriftzug, der von außen gut sichtbar
und ein historisches Zitat ist.

Politstreit

Bürgermeister Georg Willi versteht die Aufregung nicht: „Die
laufende Ausstellung in der Stadtbibliothek dient der Aufarbeitung
dieses wichtigen Themas und soll
natürlich auch Aufmerksamkeit
auf das Thema lenken. Gemeinsam mit der diesjährigen Aktion
im Rahmen von ‚Innsbruck liest"

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Dieser Schriftzug war auf der Fassade
der Stadtbibliothek zu lesen. oDepaoli

ist es gelungen, dieses wichtige
Thema in den Fokus der InnsbruckerInnen zu rücken“, so Bürgermeister Willi. ALI-Kultursprecher
Marco Frei wiederum verweist
darauf, dass eine zusätzliche Beschriftung mit dem Hinweis auf
die Ausstellung nicht geschadet
hätte, hofft, dass es „keine Anzeigen gegen die Regisseure von Filmen wie Schindlers Liste gibt“.