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Tiroler Tageszeitung

„Abbiegestreifen als Aufreger“, Seite 20

Abbiegestreifen
als Aufreger

Innsbruck —- Die Dauerkritik
der Liste „Gerechtes Innsbruck“ (GI) an Mobilitätsstadträtin Uschi Schwarzl
(Grüne) hält an. Jüngster Anlass ist eine geänderte Verkehrsregelung an der stark befahrenen Kreuzung zwischen
Roßaugasse und Langem Weg.

Von der Roßaugasse kommend, stehen dort drei Fahrspuren zur Verfügung: Neben
dem Linksabbieger in den
Langen Weg und dem Rechtsabbieger, der einen über die
Grenobler Brücke bringt (und
somit etwa Richtung O-Dorf),
gibt es auch noch eine mittlere Spur. Bis vor wenigen Wochen habe man auf Letzterer entweder geradeaus oder
nach rechts fahren können,
berichtet GR Gerald Depaoli
(GI). Seit Kurzem sei am Mittelstreifen aber nur noch das
Geradeausfahren erlaubt. Die
Folge: Gerade in Stoßzeiten
staue es sich in der Roßaugasse weit zurück, teils bis Höhe
Recyclinghof, weil eben nur

augasse aus ist nur noch über einen Fahrstreifen möglich. Fon: Domanig

noch eine Fahrspur Richtung
O-Dorf führe, obwohl über die
Brücke weiterhin zwei Spuren
bereitstehen. Depaoli fordert
die Rücknahme der Maßnahme - und im Gemeinderat am
25. Jänner per Antrag erneut
Schwarzls Abwahl.

StR Schwarzl erklärt nach
Rücksprache mit den zuständigen Dienststellen, dass im
Oktober „auf Anregung der
Verkehrsplanung“ ein Ermittlungsverfahren eingeleitet
worden sei, „da bisher das
Abbiegen auf zwei Spuren
nach rechts auf den gleichzeitig freigegebenen Schutzweg
möglich war“. Mit anderen
Worten: Es handle sich um
eine Schutzmaßnahme für
die FußgängerInnen am Zebrastreifen zu Beginn der Grenobler Brücke, die gleichzeitig
mit dem Verkehr, der aus der
Roßaugasse kommt, Grün haben. Bisher, so das Argument
für die Neuregelung, hätten
sich die Abbiegenden auf den
zwei Fahrstreifen wechselseitig die Sicht auf die querenden
Fußgänger verdeckt.

Bei einem 7T-Lokalaugenschein zeigte sich, dass auch
weiterhin sehr viele Lenker den Mittelstreifen zum
Rechtsabbiegen nützen (nun
verbotenerweise) - und dass
viele die gleichzeitige Grünphase der Fußgänger übersehen oder ignorieren. Handlungsbedarf scheint auf der
brisanten Kreuzung jedenfalls
weiterhin gegeben. (md)

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