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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Neuer Bozner Platz könnte bis zu 9,3 Mio. Euro kosten“, Seite 19

Von Denise Daum

Innsbruck - Damit war zu
rechnen: Die Kosten für die
Neugestaltung des Bozner
Platzes halten nicht. Der Gemeinderat beschloss im Oktober 2021, bei 5 Millionen
Euro einen Deckel einzuziehen. Basis für diese Obergrenze war eine erste Kostenschätzung in Höhe von exakt
5,003 Millionen Euro für das
Siegerprojekt des ausgelobten Wettbewerbs.

Mittlerweile mussten die
Baukosten auf gerundete 6,8
Millionen Euro nach oben
korrigiert werden. Schuld daran sind nicht nur krisenbedingte, allgemeine Preissteigerungen. Die Detailplanung
ergab, dass die Kosten für das
so genannte Schwammstadtprinzip für die vorgesehenen
Bäume rund 600.000 Euro höher sind als ursprünglich kalkuliert.

Wer jetzt denkt, dass es sich
bei den nunmehr 6,8 Millionen um die Gesamtkosten
handelt, der wird von den
Tiefbau-Experten im Innsbrucker Rathaus, Walter Zimmeter und Christian Müller,
eines Besseren belehrt: Das
sind „nur“ die Baukosten.
Um die Gesamtkosten zu erhalten, müssen Planungsund Nebenkosten, Risikoaufschlag und die Entwicklung
der Baupreise für die Jahre
2023 und 2024 hinzugerechnet werden. Und damit liegen
die prognostizierten Kosten
für das Wettbewerbsprojekt
bei rund 9,3 Millionen Euro.
Der beschlossene Preisdeckel
von 5 Millionen bezieht sich

Neuer Bozner Platz könnte
bis zu 9,3 Mio. Euro kosten

Die reinen Baukosten für das Siegerprojekt sind auf 6,8 Mio. € gestiegen.
Selbst bei der abgespeckten Variante hält der Kostendeckel von 5 Mio. nicht.

M

Die Neugestaltung des Bozner Platzes soll im Sommer beginnen. Der angesetzte Kostenrahmen hält aber bei

Weitem nicht. Nun könnte sich die Politik für ein abgespecktes Projekt entscheiden.

explizit auf die „Baukosten“,
nicht auf die „Gesamtkosten“, merkt Zimmeter an.
Bürgermeister Georg Willi
und die zuständige Stadträtin
Uschi Schwarzl (beide Grüne)
haben am Montagnachmittag
die Gemeinderatsmitglieder
über die Kostensteigerung
informiert und gleichzeitig einen Plan B vorgelegt:
ein abgespecktes Projekt für
rund 5,2 Millionen Euro Baukosten; prognostizierte Gesamtkosten: 7,3 Millionen.
Die Einsparungen treffen vor
allem die Bodengestaltung:
Die Pflasterung würde dann
nicht einheitlich erfolgen und
die Neugestaltung nicht bis
zur Meinhardstraße gezogen

werden. Die aktuellen Fahrbahnen blieben also erhalten, die Gehflächen würden
mit Natursteinpflaster ausgestaltet. Dies würde natürlich
dem Wesen der geplanten
Begegnungszone widersprechen, wirft Zimmeter ein. Die
Experten empfehlen deshalb
eine Umsetzung in unreduzierter Form.

Gleichzeitig versichert Zimmeter, dass „noch nichts passiert ist“. Bislang ist kein Geld
geflossen, kein Auftrag erteilt.
Vielmehr hat nun der Gemeinderat in seiner Sitzung
im Februar zu entscheiden,
wie es weitergeht: beim ursprünglichen Projekt bleiben
und den Preisdeckel anhe-

Seite 4 von 13

Fotn: Böhm

ben oder eben Abstriche bei
der Qualität machen und den
Kostenrahmen (mehr oder
weniger) einhalten.

Die Grünen stehen ganz
klar für Ersteres ein: „Das
Projekt ist es einfach wert“,
sagt Bürgermeister Georg
Willi. Er verweist auf bereits
erhaltene Fördermittel von
rund 2,7 Millionen Euro und
weitere noch zu lukrierende
Fördergelder. Und: Bei den
9,3 Millionen ist ein Puffer —
der erwähnte Risikoaufschlag
— einkalkuliert, „den wir vielleicht gar nicht brauchen“.
Stadträtin Schwarzl ergänzt,
dass „man so eine Neugestaltung ja nicht für drei Jahre
macht“.