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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_01_28_Presse_OCR
- S.11
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Kronenzeitung
„Irrsinn‘ bei Feuerwehr könnte teuer werden“, Seite 29
„Irrsinn“ bei Feuerwehr
könnte teuer werden
Zehn Jahre nach massivsten Turbulenzen in Innsbruck läuft
Zivilprozess um 500.000 € - Mobbing-Klage von GR Depaoli
um Gilück ist bei der
Berufsfeuerwehr inzwischen Ruhe eingekehrt. Konträr zu früher:
Ex-Oberbrandmeister und
Personalvertreter Gerald
Depaaoli sicht sich als Opfer
von übelstem Mobbing und
Intrigen, klagte die Stadt.
Für ihn (und den Steuerzahler!) geht es inzwischen
um rund 500.000 Euro. Im
Wesentlichen sei dieser
Schaden aus der Frühpensionierung entstanden. In
der Klagsschrift ist von
posttraumatischen Belastungsstörungen durch systematische Ausgrenzung
die Rede. Zeitweise war der
spätere Mandatar in den
Bauhof versetzt worden.
Seitenlang werden diverse angebliche Schikanierungen aufgezählt. Etwa
ein Zettel an der Zimmertüre der Personalvertretung, auf dem „Ratten“
stand. Vor versammelter
Mannschaft sei der Vorfall
ins Lächerliche gezogen
worden. Im Zivilprozess war
nun Liste-Fritz-Gründer
und Ex-AK-Präsident Fritz
Dinkhauser Zeuge. Er habe
damals „mutige Menschen“
gesucht und sei auf Depaoli
gestoßen. Wie dieser bei der
Berufsfeuerwehr demontiert
wurde, sei „abscheulich“ gewesen. Man habe das Gespräch mit Bürgermeisterin
Christine Oppitz-Plörer gesucht, die Wogen hätten sich
aber nicht glätten lassen.
Ex-Feuerwehroffizier
zeichnete ein „Sittenbild“
„Depaoli durfte aber wieder
zurück zur Feuerwehr, dort
war er aber ein totaler
Außenseiter“, weiß Dinkhauser. Und ergänzte: „Als
AK-Chef habe ich erlebt,
dass derart belastete Menschen dann Suizid begehen.“
Ein „Sittenbild“ zeichnete
ein ausgeschiedener Ex-Of-
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fizier der Berufsfeuerwehr.
Er hatte die Stadt ebenfalls
geklagt, nun war er Zeuge:
Er berichtete von „dreckigen“ sexuellen E-Mails
eines Vorgesetzten und folgenden Streitereien. „Alles
ein Irrsinn. Dann hat sich
eine Gruppe gebildet, die
tun und lassen konnte, was
sie wollte.“ Depaoli habe
gegen diese Ungerechtigkeiten gekämpft — „er wurde deshalb massiv angefeindet und wurde ständig
als Truppen-Kommandant
für die unangenehmsten
Einsätze eingeteilt“. Am
Ende sei die Feuerwehr
eine „Schlangengrube“ gewesen, man habe sich
gegenseitig misstraut.
Wie berichtet, war ein
Vergleich (55.000 Euro)
einst geplatzt. Nun setzt offenbar auch BM Georg
Willi auf das Durchfechten
des Verfahrens. Nächster
Termin: im April. A. Moser
Gerald Depaoli
(links) und sein
Rechtsvertreter
Patrick Gaulin
vor dem Zivilprozess am
Landesgericht
Innsbruck. Alte
Querelen in der
Berufsfeuerwehr
werden weiter
aufgearbeitet.