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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_01_20_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Preiskurve zeigt weiter nach oben“, Seite 1
und Hannes Gschwentner.
Die Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol (NHT), Markus Pollo (|in)
Foto: NHT/Forcher
Preiskurve
zeigt weiter
nach oben
Grundstücke, Materialien, Bauen
und Betriebskosten: Die Kosten
fürs Wohnen drohen laut Neuer
Heimat weiter anzusteigen.
Von Alois Vahrmer
Innsbruck - Wohnen in Tirol
war auch wegen des begrenzten Platzes und damit höherer Grundstückskosten schon
immer kostspieliger als in den
meisten anderen Bundesländern, mit der aktuellen Teuerungswelle hat die Belastung
der Bevölkerung aber noch
einmal massiv zugenommen.
Und leider sei auch keine Entspannung in Sicht, betonen
die Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol (NHT), Hannes Gschwentner und Markus
Pollo, gegenüber der 77T. Nach
Corona und dem darauf folgenden Bauboom hätten viele wieder eine Entspannung
erwartet. „Das war aber leider
ein Irrtum.“ Teurere Energie,
Materialien, Personalkosten
‚ ‚ Wir versuchen alles, um die kräftig
steigenden Kosten für
unsere Mieterinnen und
Mieter einzudämmen.“
M. Pollo und H. Gschwentner
(Neue-Heimat-Chefs)
sowie Zinsen würden sowohl
Neubauten als auch das Wohnen in bestehenden Gebäuden kräftig verteuern.
Die gemeinnützigen Bauträger Tirols wollten im Vorjahr 1140 neue Einheiten
fertigstellen, tatsächlich realisiert werden konnten wegen
der Kosten bzw. Marktüberhitzungen „nur“ 1035. Die
Neue Heimat habe ihr Bauziel
von 441 Einheiten indes erreicht, betonen Gschwentner
und Pollo. Zudem habe man
für heuer Projekte im Volumen von 127 Mio. Euro, für
2024 sogar von 148 Mio. Euro
sowie für 2025 und 2026 von
130 bzw. 94 Mio. Euro bereits
fix in der Neuhaun-Pipeline
Laut Pollo ist es angesichts
der Kostensprünge sehr
schwierig, im für die Wohnbauförderung angemessenen
Rahmen zu bleiben. Das gelte noch weniger für „große
Klopfer“ in den Städten als
für kleinere Wohneinheiten
in Landgemeinden.
Die Neue Heimat verwaltet
etwa 17.000 Miet- und 5000
Eigentumswohnungen. Man
versuche überall, bei den Mieten um 10 bis 15 Prozent unter den marktüblichen Mieten
zu bleiben. Das sei besonders
in den Bezirken Landeck und
Reutte sehr schwierig.
Die Kosten für die Mieter
seien durch kräftige Preissprünge vor allem bei der
Energie zuletzt massiv angestiegen, vielfach um Eeinen dreistelligen Euro-Betrag. „Das hat große soziale.
Sprengkraft. Auf 90 Prozent
der Vorschreibung haben wir
gar keinen Einfluss, weil es
Durchlaufposten sind“, sagt
Gschwentner. Überall dort,
wo man eingreifen könne,
wie bei den Verwaltungskosten, wolle man heuer keine
Erhöhung. Bei den Gaspreisen versuche man ab Jahresmitte wieder niedrigere Preise
auszuhandeln. Zudem wolle
man hier einheitliche Preise
zwischen Einzelthermen und
Zentralanlagen erreichen.
Pollo und Gschwentner
kündigen auch an, bei Härtefällen Kulanz bei Mietrück-
änden und Stundung;
walten zu lassen. Allein im
Vorjahr habe man 14 Mio. Euro verwendet, um hier kostendämpfend einzuwirken. Von
71 drohenden Delogierungen
hätten nur vier tatsächlich
stattgefunden. Gschwentner
und Pollo appellieren an die
Mieter, mögliche Unterstützungen wie die Wohnbeihilfe
zu heantragen
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