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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_01_12_Presse_OCR
- S.10
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Kronenzeitung
„Geheimer Finanzbericht warnt Innsbruck vor großen Sprüngen“, Seite
24
Im Innsbrucker Rathaus hat Finanz-Abteilungsvorstand Martin
Rupprechter ausgerechnet, was 2023 auf die Stadt zukommt.
Ä ;
Geheimer Finanzbericht warnt
Innsbruck vor großen Sprüngen
Innsbrucks Finanzdirektor rechnete aus, was die Teuerung für
das Stadtbudget bedeutet. Einziges Glück: Einnahmen sprudeln!
elche Auswirkungen
haben Teuerung, Krisenmodus und politische
Führungsschwäche auf die
Innsbrucker Stadtfinanzen? Wie berichtet ist ja der
Schuldenstand seit 2014
von 14 Millionen auf 180
Millionen Euro explodiert
— dank der teuren Regionalbahn, dem Patscherkofel
und dem Haus der Musik.
Zuletzt sanken die Miesen
wieder auf rund 160 Mio. €,
doch 2023 stehen wieder
180 Millionen zu Buche.
In dem Bericht, zu dem
bis dato nur der Stadtsenat
Zugang hat, kündigt Finanzdirektor Martin Rupprechter eine erhebliche
Steigerung der Personalkosten an. Im Vorjahr waren 144 Mio. € budgetiert,
für heuer 156 und für
nächstes Jahr gar 164 Mio.
€. Und das, obwohl im Rathaus rund 150 Dienstposten laut Plan gar nicht besetzt sind. Eine Reform der
Gehaltsschemata Sscheint
unausweichlich, teure grüne Sonderverträge wie zu-
PHILIPP NEUNER
Tiroler Politik
Inoffiziell
letzt im Kontrollamtsbericht aufgedeckt wird sich
die Stadt nicht nur politisch
nicht mehr leisten können.
Aufgrund der Teuerung
steigen die Zahlungen in allen Bereichen. Bei Bildungseinrichtungen fallen
3,3 Mio. € erhöhte Stromkosten an. Die Verkehrsbetriebe erwarten 2,1 Mio.
Mehrausgaben infolge des
hohen Dieselpreises — in
Kombination mit Stromund Lohnkostenerhöhungen wird mit 13,3 Millionen Euro mehr gerechnet.
Am Horizont tauchen
neue Kostenlawinen auf —
Stichwort Eiskanalsanie-
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rung und Dekarbonisierung. Letztere ist ohnehin
ein schwarzes Loch bzw.
ein Fass ohne Boden. Für
Fahrzeuge und Infrastruktur ist bei IVB und VVT mit
rund 200 Millionen Euro
zu rechnen - ohne Umbau
von bestehenden Betriebshöfen bzw. Abstellflächen!
Die Projektkosten für die
Ertüchtigung des Betriebshofes werden mit 131 Millionen Euro beziffert.
Gleichzeitig sinken die
Zahlungsflüsse aus der IKB
an die Stadt. Die Einnahmen aus Dividende und Co.
sinken laut Hochrechnung
2022 von 22 auf 18 Millionen Euro. Fazit des Finanzdirektors: „Wir können uns
keine großen Sprünge mehr
leisten!“ Eingemahnt wird
auch mehr Disziplin bei den
Nachtragskrediten: „Kein
Wunschkonzert!“
Dem Vernehmen nach
gibt es allerdings erfreuliche Nachrichten aus dem
Rechnungsabschluss 2022:
Es soll einen Überschuss
von 40 Mio. Euro geben.
Fotos: Birbaumer Johanna