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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Was vom Theater ums Personalamt übrig bleibt“, Seite 2 (Analyse)

Analyse

Was vom Theater ums
Personalamt übrig bleibt

Von Marco Witting

eit Mittwoch ist der Urzustand im
S Innsbrucker Personalamt so etwas
wie wiederhergestellt. Nach der
Rücknahme der Auflösung der Abteilung
durch Bürgermeister Georg Willi (Grüne) informierte am Dienstag die Magistratsdirektorin am Nachmittag in einer
Nachricht an die städtischen Mitarbeiter
über die Lage. Das Amt für Personalwesen
wandert zurück in die MAI und wird direkt
der Magistratsdirektorin unterstellt. Die
Amtsleitung ist unbesetzt und wird ausgeschrieben. Die bisherige Personalamtsleiterin bleibt auf der Dienststelle. Weitere
Überlegungen sollen nun stattfinden.
Was bleibt nach dem sinnlosen Theater, ist ein erheblicher Flurschaden. Vor
allem für die städtischen Mitarbeiter. Für
die dürfte das Vertrauen in die Politik und
in den Bürgermeister damit nämlich nicht
wiederhergestellt sein.
Jeder, der künftig in
Gehaltsverhandlungen im Magistrat

marco.witting@tt.com

tritt, wird künftig einen Sondervertrag
wollen. Es ist Zeit, dass die Stadt ihr Gehaltsschema neu sortiert. Auf breiter Basis.
Zeitgemäß. Mit Augenmaß.

Der Schaden für den Bürgermeister ist
jedenfalls auch angerichtet. Georg Willis
Beweggründe, wegen einer Mitarbeiterin politisch alles zu riskieren und alle
Warnsignale und Zurufe zu ignorieren,
sind unerklärlich. Letztlich musste er in
den vergangenen Tagen seinen Alleingang
korrigieren. Da half auch eine verwinkelt
formulierte Presseaussendung nichts. Der
politische Fehler klebt am Stadtchef.

Wenn man den Politikern, egal welcher
Couleur, zuhört, dann liegen wirklich allen
Fraktionen die städtischen Mitarbeiter
aber so was von am Herzen. Dabei ist es
gar nicht lange her, da wurde im Gemeinderat über horrende Personalkosten
geklagt. Davon ist nichts mehr zu hören.
Nun wollen ÖVP und Für Innsbruck eine
halbe Million Euro als Unterstützungspaket für städtische Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter beschließen. Als Abfederung
der Lebenshaltungskosten. Angesichts der
jüngsten Krisen verständlich. Mit Blick auf
7 % Lohnabschluss könnte sich aber doch
der eine oder andere Bürger fragen, wie
man da mit Steuergeld umgeht und wie das
zu einer hochverschuldeten Stadt passt.

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