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Jahr: 2022

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- S.9

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Kronenzeitung

„Wer hat, dem wird gegeben“, Seite 22

Foto: Christof Birbaumer

Ich sehe bei den

Richtlinien für diese zweite
Liste dringenden
Handlungsbedarf. Bis März
2023 können wir diese
noch überarbeiten.

GR Benjamin Plach (SPÖ)

ie im Innsbrucker Ge-
D meinderat beschlosse-

ne 2. Bewerbungsliste
für Stadtwohnungen — der
Mittelstand soll nun auch
mitgenommen werden — gefällt der SPO und dem Sozialverein Dowas gar nicht.
So sei die Idee prinzipiell
nicht schlecht (die SPO hat
sich selbst für eine Mittelstands-Liste stark gemacht),
aber es hapere an der Ausführung. Und zwar erheblich. Durch die ausgearbeiteten Grenzen, was Einkommen und Wohnbedarf angeht, entstehe nämlich eine
Lücke: die neue Liste deckt
nur den gehobenen Mittelstand ab und eben nicht jene
Leute, die für die erste Liste
knapp zu viel verdienen. Die,
die man auffangen wollte —
den unteren Mittelstand —

Die Sozialvereine sind mit den Kriterien

der 2. Stadtwohnungsliste unzufrieden

bleiben wieder auf der Strecke. Der gehobene Mittelstand bekommt nach den
derzeit verlautbarten Kriterien auch noch die billigsten
Wohnungen - und zwar ein
Drittel der Ausfinanzierten
(und jede frei finanzierte).
Zusätzlich verschärft sich
das Problem der Wohnungslosigkeit, denn nur, weil man
mehr Menschen auf die Lis-

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te(n) holt, werden nicht
mehr Wohnungen gebaut
oder frei. Peter Grüner von
Dowas sieht darin das Matthäus-Prinzip: „Wer hat,
dem wird gegeben.“ Er berichtet von mehr als 1000
Kindern, deren Wohnbedürfnis nicht ausreichend gedeckt ist. Sprich, die in einer
zu kleinen oder schimmeligen Wohnung leben. nais