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Jahr: 2022

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- S.12

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tirol.orf.at

Prozent) der Einnahmen in der Gastronomie der Innenstadt stammten demnach von
Öffi-Nutzern, Fahrradfahrenden oder FuRßgängerinnen. Dagegen kaufen laut Studie
62 Prozent der mit dem Pkw in die Innenstadt kommenden Menschen nichts ein —
weder für den täglichen, noch für den nicht-täglichen Bedarf.

63 Prozent der Käufe mit umweltfreundlicher Anreise

Die Studie zeige, dass in Summe von den wöchentlich 3,5 Millionen Euro Einnahmen
in der Innsbrucker Innenstadt 63 Prozent von umweltfreundlich einpendelnden
Menschen kommt. 29 Prozent fahren mit den Öffis, 21 Prozent mit dem Fahrrad und
13 Prozent sind zu Fuß unterwegs. Nur 37 Prozent kommt laut Studie mit dem Pkw
beziehungsweise mit dem Motorrad.

Studie Mobilität und Kaufkraft (PDF)

Die Klimakrise verlange unbedingt nach einer Reduktion der Schadstoffe von
Verbrenner-Motoren, das stehe außer Frage, sagte Bürgermeister Georg
Willi(Grüne). „Bei großen Mobilitätsprojekten in der Innsbrucker Innenstadt sind aber
viele Kauf- und Geschäftsleute verständlicherweise sensibel, was ihre KundInnen
betrifft.“ Die Studie solle daher eine objektive Basis für die Diskussionen über
Mobilitätsprojekte aufbereiten und die These überprüfen, dass dem Fahrradverkehr
auch wirtschaftlich eine wachsende Bedeutung zukomme.

ÖVP sieht Fehler in Studie und falsche Interpretation

„Die Studie wurde nur in den Monaten Juli und August durchgeführt, also im
Hochsommer, wo naturgemäß viele Menschen zu Fuß und mit dem Fahrrad
unterwegs sind. In den Herbst- und Wintermonaten, die bekanntlich die wichtigsten
Monate für den Handel und für die Gastro sind, schaut das Mobilitätsverhalten
natürlich ganz anders aus. Diese wichtigen Monate wurden aber vollkommen außen
vorgelassen, was das Studienergebnis massiv verfälscht und auch die Aussagekraft
dieser Erhebung in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt“, so Mariella Lutz
(ÖVP), die selbst auch ein Einzelhandelsgeschäft in der Innsbrucker Innenstadt
betreibt.

Außerdem sei der enge geographische Radius der befragten Kundinnen und Kunden
probelmatisch, so Lutz. „Hier wurde nur das engste Umfeld von der Stadt, also das
Umland von Innsbruck, berücksichtigt, das Einzugsgebiet ist aber wesentlich größer.
Viele Stadtbesucher kommen aus den Tälern und vom Ober- und Unterinntal. Hier ist
der Pkw-Anteil natürlich erheblich größer“, kritisierte Lutz den geographischen
Untersuchungsraum.

Lutz: Ohne Autos müssten Kaufleute sofort schlieRen

Der größte Fehler liege jedoch darin, dass gar nicht auf die Wertschöpfung der
Verkehrsteilnehmer eingegangen worden sei. Es zeige sich eindeutig, dass der Pkw-
Kunde weitaus mehr im wie alle anderen Verkehrsteilnehmer ausgebe, so Lutz.
Während Kunden des sogenannten Umweltverbundes im Schnitt 67 Euro ausgeben,
konsumierten Kunden, die mit dem Pkw kommen, im Schnitt 95 Euro. Noch stärker
würden sich die Durchschnittsausgaben in der Gastro unterscheiden. „Hier gibt der
Autofahrer sogar 50 Euro aus, Kunden des Umweltverbundes nur 18 Euro“.

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