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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_11_29.11.2022_OCR
- S.14
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Tiroler Tageszeitung
„Marktplatzsperre trifft Radfahrende“, Seite 25
Marktplatzsperre
trifft Radfahrende
Während des Christkindlmarktes am Marktplatz ist
die Radweg-Hauptachse am Inn unterbrochen. Die
Radlobby Tirol regt eine Lösung für die Zukunft an.
Innsbruck — Die Innsbrucker
Weihnachtsmärkte können
heuer endlich wieder uneingeschränkt in Szene gehen.
Was viele freut, bringt für
Radfahrer aber auch Unannehmlichkeiten - nämlich im
Hinblick auf den Christkindlmarkt am Marktplatz: Seit
Mitte November und noch bis
inklusive 23. Dezember ist die
Radwegverbindung entlang
des Inn im Bereich des Marktplatzes wegen der Adventstände gesperrt — und damit eine
der wichtigsten Radachsen in
Innsbruck unterbrochen.
Wer von Osten kommt,
muss entweder schieben oder
sich in den motorisierten Verkehr am Beginn des Innrains
wagen, der dort mit Tempo
50 durchrauscht. Nicht selten
wechseln Radfahrer daher unerlaubterweise auf den Gehsteig. Von Westen kommend
sind noch längere Umwege in
Kauf zu nehmen.
Von den Sperren bei dieser,
aber auch anderen Großveranstaltungen am Marktplatz
seien viele Radpendler, Alltags- und Freizeitradler betroffen, fasst Filipe Hauser
von der Radlobby Tirol zusammen. „Für sie ist es ähnlich wie für Autofahrer, wenn
man wochenlang den Südring
sperren würde.“ Die Radlobby zeigt sich verwundert,
dass die Problematik bisher
nie wirklich bedacht worden
sei — und legt der Stadtpolitik
im Sinne einer „konstruktiven
Anregung“ mehrere Varianten für eine mögliche temporäre Umfahrung vor. So könnte eine Fahrspur des Innrains
südlich des Marktplatzes für
die Dauer der Platzsperre in
einen Zweirichtungs-Radweg
umgewandelt werden, schlägt
der Verein vor. Autofahrende
könnten dabei weiter in alle
Richtungen fahren, „nur“ die
einzelnen Abbiegespuren fielen vorübergehend weg.
Mitte Dezember gibt es
dazu ein Treffen mit Mobilitätsstadträtin Uschi Schwarzl
(Grüne) und der Fuß-Rad-
Koordination — die Radlobby
hofft auf eine Lösung für die
Zukunft. Da es sich beim Innrain um eine Landesstraße
handelt, bräuchte es für eine
derartige Lösung jedenfalls
die Genehmigung des Landes.
Eine gewisse Verbesserung
(nicht nur bei Platzsperren)
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Während des Adventmarkts ist für Radfahrer am Marktplatz kein Durchkommen. Etwaige Alternativrouten sind nicht ausgeschildert.
soll eine für den Frühling geplante Adaptierung der Kreuzung im Bereich Markthalle/
Ursulinensäle bringen, die
der Stadtsenat dieser Tage
beschlossen hat: Dabei soll
auf Höhe des kleinen Parks
gegenüber der Raika eine legale Querungsmöglichkeit für
Radfahrende über den Innrain geschaffen werden — neben dem Zebrastreifen, den
schon jetzt viele Radler (unerlaubt) nutzen, um Richtung
Marktgraben und weiter ins
Zentrum zu gelangen.
Die Radlobby begrüßt diese Querung naturgemäß sehr
— denjenigen, die bei Marktplatz-Sperren (von Osten oder
Westen kommend) wieder direkt zurück zum Innradweg
wollen, diesen also möglichst
durchgehend befahren wollen, nützt sie freilich wenig.
Hier brauche es eben eine eigene Lösung. (md)
Foto: Domanig