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Jahr: 2022

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- S.11

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Tiroler Tageszeitung

„Ein strahlendes Comeback für den Innsbrucker Dom“, Seite 21

Innsbruck — Als Pfarr-, Wallfahrts- und Bischofskirche
ist der Innsbrucker Dom zu
St. Jakob wohl Tirols bedeutsamster Sakralbau. Wie groß
seine Anziehungskraft ist, erwies sich am gestrigen ersten
Adventsonntag, als nach sieben Monaten delikater, zum
Glück unfallfreier Sanierungsarbeiten die Wiedereröffnung
gefeiert wurde: Beim großen
Gottesdienst, vom Domchor
musikalisch hochklassig gestaltet, war die Kirche bis auf
den letzten Sitzplatz und weit
darüber hinaus gefüllt.
„Phänomenal, in welcher
Strahlkraft wieder alles zu sehen ist“, freut sich Dompropst
Florian Huber nach der umfassenden Reinigung der
„Innenschale“: Die Fresken
wurden von Spezialisten in
akribischer Feinarbeit gesäubert, der Verschmutzungsgrad
war vielfach massiv gewesen
(wie sich auf domsanierung.
tirol gut nachvollziehen lässt).
Teile der gigantischen Einrüstung waren auch für BesucherInnen zugänglich, über 5000
nutzten die Chance, den Fresken so nahe wie nie zu kommen. Nachdem die komplette
Beleuchtung auf LED umgerüstet wurde, herrsche auch

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lassen den früher oft düsteren Dom leuchten. Zurück im Hochaltar ist das berühmte Gnadenbild
Mariahilf - im Advent eingerahmt vom Wechselbild des Malers Josef Schöpf, das gestem beim Gottesdienst „Iive“ hochgekurbeit wurde. rozx Au De Mos

Ein strahlendes Comeback
für den Innsbrucker Dom

Nach sieben Monaten aufwändiger Innensanierung zeigt sich St. Jakob in
neuem Glanz - ein weiterer Schritt hin zum großen Kirchenjubiläum 2024.

Dompropst Florian Huber bekundete „große Freude und Dankbarkeit“.

„total anderes Licht“, ergänzt
Huber: „Selbst ohne Sonnenschein leuchtet alles.“
Passiert ist aber noch viel
mehr: So wurde der originale, 300 Jahre alte Steinboden
im Altarraum und vorderen
Kirchenschiff ebenfalls behutsam gereinigt und ausgebessert. Neu ist zudem die gesamte Elektrik samt komfortabler
Bankheizungen: „Verlängern
werden wir die Gottesdienste trotzdem nicht“, versichert
Huber augenzwinkernd.
Bischof Hermann Gilettler
schwärmt von einer „überraschenden Frische von Farbe,
Raumlicht und barocker Architektur“, die auch „ein Bild
von Zuversicht und spiritueller Strahlkraft“ in heutigen

Krisenzeiten vermittle. Im
kommenden Sommer folgt
dann noch eine umfassende
Reinigung der großen Domorgel, eines Meisterwerks der
Firma Pirchner. In den Fokus
rückt aber vor allem die Vorplatzgestaltung: Der Bereich
vor dem Haupteingang im
Westen wurde vorerst provisorisch asphaltiert. Genau
hier waren heuer ja bei spektakulären Ausgrabungen eine
14-Nothelfer-Kapelle aus dem
15. Jhdt. samt Priestergruft
sowie zahlreiche Gräber des
einstigen Friedhofs freigelegt
und dokumentiert worden.
Geplant ist laut Propst Huber nun, die Treppenanlage
nach historischem Vorbild
neu Zu gestalten, mit konve-

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xen, also nach außen gewölbten Stufen, „wie es einem barocken Dom gebührt“. Dies
soll aber in die Neupflasterung
und Grünraumgestaltung des
gesamten Domplatzareals
samı Seitengassen eingebunden werden. Die Stadt lobt
dafür einen Gestaltungswettbewerb aus. Huber hofft auf
Fertigstellung bis September
2024, wenn das große Jubiläum „300 Jahre Kirchweihe“
(bezogen auf den heutigen
Barockbau) gefeiert wird.

Bei den Gesamtkosten von
ca. 5,5 Mio. Euro für Sanierung
inklusive Eingangsbereich liege man im Plan, so Huber, der
Stadt, Land, Diözese und Landesgedächtnisstiftung dankte
— ebenso den privaten Spendern, auf die man auch weiter hoffe: Denn noch seien ca.
800.000 Euro aufzubringen.

Übrigens sind nicht nur die
Gottesdienste in den Dom zurückgekehrt (aus der Spitalskirche), sondern auch das berühmte Gnadenbild Mariahilf
von Lucas Cranach. Nachdem
es während der Sanierung im
Stadtmuseum und Ferdinandeum zu bestaunen war, wurde es am Donnerstag wieder
im Hochaltar eingepasst - natürlich alarmgesichert. (md)