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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_11_26_Presse_OCR
- S.15
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tirol.orf.at
„Gewalt an Frauen in Tirol an Tagesordnung“, Seite online
Gewalt an Frauen in Tirol an Tagesordnung
An diesem Freitag beginnen die Aktionstage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. 16
Tage lang wird mit Veranstaltungen und Aktionen auf das Problem hingewiesen. In Tirol
gab es heuer drei Frauenmorde, die Polizei verhängte fast 1.000 Betretungsverbote.
Notunterkünfte für von Gewalt betroffene Frauen sind rar und belegt.
Nur 16 Plätze stehen im einzigen Tiroler Frauenhaus, in Innsbruck, zur
Verfügung, einzelne Plätze in den Bezirken. Das Ziel von
Soziallandesrätin Eva Pawlata (SPÖ) ist es, die Frauenhausplätze
auszubauen, damit gefährdete Frauen dort schnell und unbürokratisch
unterkommen können, ohne dass sie auf einer Warteliste stehen, wie
das teilweise der Fall sei. Auch die Helfenden quer durch Tirol sind im
Dauerstress. So hat allein das Gewaltschutzzentrum in Innsbruck mehr
als 1.500 Betroffene beraten, mehrheitlich Frauen, aber auch Männer.
Polizeibeamte werden speziell geschult
Bei der Tiroler Exekutive sind inzwischen mehr Präventionsbeamte im
Einsatz, insgesamt 140 landesweit. Katja Tersch, Leiterin des
Landeskriminalamtes, sagt dazu, diese Beamte würden besondere
Ausbildungen und Schulungen bekommen etwa im Hinblick auf
dahinterstehende strukturelle Gewalt, verschiedene Gewaltformen
und die rechtliche Basis, auf der man einschreiten könne.
Schwierige Situation in ländlichen Bereichen
Das Außerfern steht stellvertretend für die schwierige
Beratungssituation. Will eine Gewaltbetroffene etwa vom hinteren
Lechtal Hilfe, muss sie sich erst den Weg nach Reutte organisieren. Das
kann schon daran scheitern, dass der gewalttätige Ehemann den
Kilometerstand beim Auto kontrolliert. Das erzählte am Freitag
Gabriele Schick vom Beratungszentrum BASIS in Reutte.
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