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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_11_26_Presse_OCR
- S.10
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Kronenzeitung
Meinert
meint
CLAUS MEINERT
Herr Willi, es ist
Zeit, abzudanken
Es war im Mai 2018, als ich
an dieser Stelle unter dem
Titel „Willi darf es nun besser machen“ kommentierte, dass es der damals
frischgebackene Innsbrucker Bürgermeister Georg
Willi nun selber in der Hand
habe, die Landeshauptstadt
zum Positiven zu verändern. XZusammenfassend
muss man leider feststellen, dass ihm das nicht gelungen ist, auch wenn Willi
Gegenteiliges behaupten
wird. Somit steht eben Aussage gegen Aussage. Derartige Vorwürfe prallen am
Innsbrucker Bürgermeister
ähnlich ab, wie Wassertropfen auf imprägnierten Textilien das auch tun.
Nicht einfach abtropfen
lassen oder abschütteln
kann er aber Vorwürfe, die
aus den eigenen Reihen, also von eigentlich Verbündeten, kommen. Wenn
einem ags.defn eigenen La-
„Herr Willi, es ist Zeit, abzudanken“, Seite 23
so von eigentlich Verbündeten, kommen. Wenn
einem aus dem eigenen Lager „Unfähigkeit zur transparenten Kommunikation,
zum Verhandeln und Führen, intern wie extern“ vorgeworfen wird, ist das harter Tobak. Derartige Aussagen sind wie spitze Giftpfeile, die vor imprägnierter
Kleidung nicht Halt machen, die eigentlich bei ihm
eingedrungen sein müssten
und schmerzen. Bekanntlich heißt es: Feind, Erzfeind, Parteifreund. Wenn
Letztere zur Attacke blasen,
ist das meist das Signal,
dass das Ende naht. In diesem Fall jenes von Willi als
Bürgermeister. Auch wenn
er noch so oft betont, direkt gewählt worden zu
sein. Der Hobby-Chorleiter
sollte erkennen, dass nur
mehr überschaubar wenige
auf ihn hören, nach seiner
Pfeife singen oder womöglich auch tanzen. Herr Willi,
es ist Zeit, abzudanken.
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