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Tiroler Tageszeitung

„Bergsilvester durchziehen ist nicht nachvollziehbar“ (Leserbrief), Seite

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Bergsilvester durchziehen
ist nicht nachvollziehbar

Thema: Zum Artikel „Feuerwerk und Kontrollbericht bleiben“, TT vom 26.10.2022

D ass es im Innsbrucker Gemeinderat alles andere als harmonisch
zugeht, hat man in den
letzten Monaten mehrmals erlebt. Dass aber
jetzt aus politischem Kalkül ein nicht mehr zeitgemäßes Spektakel auf der
Seegrube stattfinden soll,
bei dem nicht nur die Tiere auf der Nordkette, sondern auch die Menschen
in der Stadt in ihrer Gesundheit beeinträchtigt
werden, ist nicht nachvollziehbar.

Als Nicht-Innsbrucker
kann ich nicht verstehen,
warum die Stadtbewohner diesen Affront offensichtlich ohne Widerspruch hinnehmen. Wo
bleiben die Tausenden
Hunde- und Katzenbesitzer, deren Lieblinge durch
die Silvesterknallerei in
Angst und Schrecken versetzt werden? Wer erhebt
die Stimme für die alten
und kranken Menschen,
deren Gesundheit durch
die höchste Schadstoff-

belastung im ganzen Jahr
beeinträchtigt wird?

Wer stoppt einen Vizebürgermeister, der diese
Kollateralschäden in Kauf
nimmt, um sich zu profilieren und dem amtierenden Bürgermeister zu
schaden?

Warum braucht es in
einer relativ kleinen Stadt
ein teures Megaevent?
Hätten nicht kleinere
Veranstaltungen an verschiedenen Plätzen mehr
Charme?

Innsbruck hat sicher
das Potenzial für musikalische und schauspielerische Darbietungen, die
auch zum Jahreswechsel
thematisch passen.

In der Konkurrenz von
„immer mehr und immer
größer“ wird man mit
Großstädten wie Sydney
oder New York kaum konkurrieren können, eine
kleiner strukturierte und
innovative Form von Silvesterfeiern könnte eine
wohltuende Alternative
sein für eine der schönsten Städte im Alpenraum.

Dr. Gerd Estermann,
6423 Mötz

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