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Tiroler Tageszeitung

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„Entscheid wirft Fragen auf“, Seite 18

1.10.2022

Entscheid
wirft
Fragen auf

stadt_potenziale: Ein
TKI-Projekt wird
gefördert, der TKI-
Obmann saß in Jury.

Innsbruck - Zwölf Einreichungen wurden am Donnerstag bei der Jury-Sitzung der
Innsbrucker stadt_potenziale
diskutiert und fünf davon zur
Förderung empfohlen. 70.000
Euro stehen dafür bereit. Unter den Siegerprojekten ist
auch ein Modell für inklusive
Kulturförderung der Tiroler
Kulturinitiativen (TKI). Das
Pikante daran: TKI-Obmann
Maurice Munisch Kumar war
Mitglied der Dreierjury.

Kumar hat seine potenzielle
Befangenheit den Mitjurorinnen, der Architektin Kathrin
Aste und der Gestalterin Angelika Burtscher, sofort mitgeteilt. Er kenne das eingereichte Projekt nicht - und wolle
sich dazu nicht positionieren.
Das bestätigt Kulturstadträtin
Uschi Schwarzl (Grüne), die
die Jurysitzung mitverfolgt hat.
Das eingereichte Projekt setzt
sich für mehr Inklusion in der
Förderstruktur ein. Es fiel bei
der Jury zunächst durch. Die
stadt_potenziale seien nicht
der richtige Fördertopf dafür,
so Aste in der online übertragenen Sitzung. Sie sehe es aber
eher als grundsätzliche Empfehlung an das städtische Kulturamt. Letztlich wurde das
Projekt dennoch mit 9000 Euro
gefördert — auch auf Anregung
von Kumar. Erhofft hatten sich
TKI und Initiative Minderheiten Tirol rund 22.000 Euro.

Ein schaler Beigeschmack
bleibt. Gerade im Tiroler Kontext. Schließlich wird aktuell
— Stichwort: Intervention am
Landhaus —- darüber diskutiert,
welche Funktion Jurys haben
sollen. Stadträtin Schwarzl versteht die Irritation — und unterstreicht die Bereitschaft der
Stadt, die Besetzung von Jurys
laufend anzupassen. (bunt)

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