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Jahr: 2022

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- S.10

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Kronenzeitung

Kronen
Zeitung

„Tirolerinnen arbeiten ab sofort zum Nulltarif‘“, Seite 18

19.10.2022

Tirolerinnen arbeiten ab sofort

Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer — auch in Tirol. Gestern

fand hierzulande der sogenannte „Equal Pay Day” statt — das bedeutet:

Frauen arbeiten ab jetzt bis zum Jahresende unentgeltlich, also 75 Tage.

ist ein Aktionstag
E für Entgeltgleichheit zwischen Frau
en und Männern, Er kennzeichnet rechnerisch jenen
Tag, an dem Männer bereits
jene Gehaltssumme erreichen, für die Frauen noch bis
heurigem Jahresende arbeiten müssen — und verdeutlicht damit die bestehenden
Einkommensunterschiede,
In Tirol war es gestern soweit, der „Equal Pay Day“
war erreicht. Laut Statistik
Austria verdienen Frauen in
Tirol, bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung und Vergleich der Brutto-Jahresein-

kommen, durchschnittlich
genau 20,5 Prozent weniger
als Männer. Umgelegt auf
die Kalendertage bedeutet
das wiederum, dass Frauen
in Tirol ab dem 18. Oktober,
also seit gestern, statistisch
gesehen iür den Rest des
Jahres 2022 gratis arbeiten —
also exakt für 75 Tage. Oder
anders ausgedrückt: Frauen
verdienen im Jahr 2022 um
rund 10,878 Euro weniger
als Männer. Erschreckend
dabei ist, dass Tirol mit diesen Zahlen sogar unter dem
Osterreich-Schnitt liegt: Der
„Equal Pay Day“ fällt hier
aufden 30. Oktober 2022.

Kurios; In den Bundesländern sicht die Lage fası überall anders aus. Schlusslicht
ist Vorarlberg: Hier arbeiten
die Frauen am längsten unentgeltlich, und zwar 91 Tage — siche Grafik oben,

„Frauen, die etwa in
Teilzeit arbeiten, fehlen“

„Bitter ist, dass in dieser angeführten Statistik jene
Fraucn fehlen, die in Teilzeit
arbeiten, durch die Corona-
Krise ihre Stunden reduzieren mussten oder ihre Jobs
verloren haben“, erklärt
OGB-Frauenvorsitzende

Sonja Föger-Kalchschmied,

Seite 10 von 34

Die Gewerkschafterin weist
zugleich auf die Konsequenzen der Gehaltsunterschiede
hin: „In Folge der niedrigen
Fraueneinkommen fallen
Arbeitslosengeld und Pensionen bei Frauen deutlich
geringer aus. Damit steig!t
für Frauen auch das Risiko
von Altersarmut. Fairc
Frauenlöhne und -gehälter
sind ganz klar eine Frage der
Gerechtigkeit. Nach dem
Erwerbsleben von der Pension auch leben zu können,
ist wesentlich für ein selbstbestimmtes Leben.“

NR Selma Yildirim, LA
Elisabeth Fleischanderl und
StR_ Elisabeth Mayr (alle
SPO) betonen: „Damit wir
die Lohnschere endlich
schließen können, benötigen
wir dringend strukturelle
Veränderungen,.“ Ihre For-