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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Demenz: „Mei Hirn is nit deppert““, Seite 21

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Der Innsbrucker Chor Heim@Klang widmet sich dem Thema „Demenz“ und
will betagte Menschen in Schwingung versetzen. Fölo: Daum

Demenz:
„Meı Hirn Is
nit deppert“

Um die Erkrankung Demenz ranken
sich viele Mythen. Rund 12.000
Menschen sind in Tirol betroffen.
Das Hilfsangebot ist breit gefächert.

Von Denise Daum

Innsbruck —- Regelrechte Horrorvorstellungen löst das
Wort „Demenz“ bei vielen
Menschen aus, weiß Petra
Knoflach vom Demenz-Servicezentrum der Caritas Tirol. „Hilflosigkeit, 24-Stunden-Pflege und der Gedanke,
dass es nun vorbei ist“, nennt
Knoflach gängige Vorurteile
und Konnotationen rund um
die Krankheit. Dabei gebe es
viele verschiedene Formen
mit individuellen Symptomen. Die Erkrankung betreffe etwa das Denken, die Orientierung, Lernfähigkeit und
Urteilsvermögen. „Gefühl
und Herz bleiben“, betont
Knoflach.

Petra Knoflach erzählt etwa von einem Teilnehmer
einer Selbsthilfegruppe, den
sie stets kurz vor dem Treffen
anruft. „Er zieht sich dann an,
schwingt sich aufs Rad, trinkt
mit uns einen Kaffee und unterhält sich. Er hat eine gute Zeit, auch wenn er sich
vielleicht eine Stunde später
nicht mehr daran erinnern
kann.“ Einer der Punkte, die
man von Menschen mit Demenz lernen könne: das Leben im Hier und Jetzt.

Seite 4 von 14

Rund 12.000 Tirolerinnen
und Tiroler sind aktuell an
Demenz erkrankt. Schätzungen zufolge steigt diese Zahl
bis zum Jahr 2030 auf 16.000.
Das Hilfsangebot für Betroffene ist vielfältig. Unter dem
Motto „Mei Hirn is nit deppert“ bietet die Plattform
für eine demenzfreundliche
Stadt Innsbruck Hilfe und
Unterstützung. Verschiedene Organisationen wie Caritas, Gedächtnisambulanz,
Volkshilfe, Rettung Innsbruck
und Johanniter haben sich
dazu zusammengeschlossen.
Das Angebot reicht von der
Beratung für Betroffene und
Angehörige bis hin zu Selbsthilfegruppen und Informationen zu Förderungen.

Der für Gesundheit zuständige Vizebürgermeister
Hannes Anzengruber (ÖVP)
betont, dass Aufklärung und
Sensibilisierung beim Thema
Demenz eine wichtige Rolle
spielen. „Wir müssen lernen,
mit dieser Krankheit umzugehen und geeignete Strukturen anbieten“, sagt Anzengruber.

Petra Knoflach plädiert dafür, Menschen mit Demenz
eine persönliche Assistenz
zur Seite zu stellen.