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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„ÖVP verteidigt Innsbruck knapp“, Seite 10

ÖVP verteidigt Innsbruck knapp

ÖVP (20,59), SPÖ (18,89), Grüne (18) und FPO (17,50) liegen in der Landeshauptstadt nah
beieinander. Punktesieger ist die Liste Fritz mit einem Plus von 4,65 auf 12,54 Prozent.

Von Denise Daum

Innsbruck —- Die Landeshauptstadt wählt traditionell
anders. So auch gestern. Die
SPCO verliert im Gegensatz des
Landestrends in Innsbruck,
hält sich aber trotz eines Minus von 3,94 Prozent mit
18,89 Prozent auf Platz 2. Die
ÖVP verteidigt mit 20,59 Prozent und einem Minus von
„nur” 5,29 Prozent den ersten
Platz. Dass Innsbruck keine
Haochburg der Grünen mehr
ist, muss die Bürgermeisterpartei einmal mehr schmerzlich zur Kenntnis nehmen:
Bereits bei der Landtagswahl
2018 auf Platz drei abgestürzt, verlieren die Grünen
am Sonntag weitere 0,95 Prozent und kommen bei genau
18 Prozent der Stimmen zu
liegen. Die FPO ist den Grünen mit 17,50 Prozent (+1,33)
dicht auf den Fersen. Die Liste Fritz verzeichnet mit einem Plus von 4,65 die höchsten Zuwächse und darf sich
über 12,54 Prozent freuen —
ihr bestes Wahlkreisergebnis.
Auf die NEOS entfallen 7,75
Prozent der Stimmen, das
bedeutet ein schwaches Plus
von 0,47 Prozent.

Der Innsbrucker ÖVP-Spitzenkandidat Christoph Appler zeigt sich in einer ersten
Reaktion erleichtert: „Wir
wollten das Grundmandat in
Innsbruck erreichen. Und das
haben wir.” Im Gemeinderat
will er auch als zukünftiger
ÖVP-Landtagsabgeordneter
seine Funktion des Klubobmanns behalten. Das Ergebnis wertet Appler als gutes
Zeichen für die Gemeinde-

ratswahl, die planmäßig 2024
stattfindet. Dass die Fraktion „Für Innsbruck“, die sich
1994 von der ÖVP abgespalten hat, nicht nur offensiv
für Toni Mattle geworben
hat, sondern FI-Stadträtin
Christine Oppitz-Plörer sogar den letzten Platz auf der

VP-Landesliste eingenommen hat, ist symbolträchtig.
Auch wenn keine der beiden

Für die Landeshauptstadt wird das Ergebnis der Landtagswahl nicht ohne Folgen bleiden.

Parteien das offiziell (noch)
bestätigen will, zeichnet sich
damit eine Wiedervereinigung bis zur Gemeinderatswahl ab.

Für Bürgermeister Georg
Willi ist das Ergebnis „nicht
erfreulich”. Angeführt hat
die Grünen in Innsbruck der
landesweite Spitzenkandidat Gebi Mair. Der gebürtige
Stubaier hat hier im Jahr 2006

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seine politische Karriere mit
dem Einzug in den Gemeinderat gestartet. Nachdem
die Grünen so gut wie sicher
aus der Landesregierung ausscheiden werden, verliert Georg Willi den direkten Draht
ins Landhaus. Er räumt zwar
ein, dass das seine Position als Bürgermeister etwas
schwächen werde. Gleichzeitig betont er, dass er mit dem

neuen Landeshauptmann
Toni Mattle gut könne. „Wir
pflegen ein sehr konstruktives Arbeitsklima und kollegiales Verhältnis.”

Die Innsbrucker Grünen
könnten aus dieser Wahl viel
lemen, sagt Willi. „Wir müssen klare Antworten auf jene
Fragen finden, die die Menschen am meisten beschäftigen.” Sprich: Man brauche
eine bessere Kommunikati-
Onsstrategie.

SPÖ-Stadtparteivorsitzender Benjamin Plach bezeichnet es als schlichtweg
„traurig*, dass seine Partei
landesweit hinter der FPO
landet. Auch wenn das Innsbruck-Ergebnis mit fast 4
Prozent minus „nicht das
ist, was wir wollten“, zieht
Plach daraus keine negativen
Rückschlüsse auf seine Stadtpartei. „Wir hatten 2018 ein
Bombenergebnis, das darf
man nicht vergessen.” Bedauerlich ist für Plach, dass
enttäuschte Wähler zur Liste
Fritz abgewandert seien.

SPÖ-Stadträtin Elisabeth Mayr wird immer wieder als Kandidatin für einen
Regierungsposten in einer
schwarz-roten Koalition gehandelt. Derartige Spekulationen wollte gestern Abend
freilich niemand kommentieren. Für derartige Personaldiskussionen sei es zu früh,
heißt es.

„Warm anziehen"” mögen
sich alle anderen Parteien
für die Gemeinderatswahl in
Innsbruck, sagt FPÖ-Stadtrat
Rudi Federspiel. Für ihn zeigt
das Wahlergebnis, dass der
FPO die Zukunft gehöre.