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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_09_14_Presse_OCR
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Tiroler Tageszeitung
„Wirbel um nicht zugestellt Post landauf, landab“, Seite 23
Wirbel um nicht zugestellte
Post landauf, landab
Erboste Postkunden fühlten sich nach Beschwerden wegen „verlorener“
Post nicht ernst genommen. „Alles zugestellt!“, entgegnet die Post AG.
Von Thomas Parth
Rietz, Innsbruck, Kufstein
— Aus Stadtteilen von Innsbruck trudeln Meldungen ein,
aus dem Unterland ebenso
wie aus dem Oberland wenden sich Postkunden hilfesuchend an die TT: Der Grund
ist fehlende Post.
Ein Herr aus Oberhofen
wartet, nun schon die dritte
Woche, auf seinen Lohnzettel: „Ich habe in der Nachbarschaft herumgefragt. Dort
fehlt auch Post!“ Gut, das Gehalt findet wohl seinen Weg
aufs Konto, auch ohne den
ausständigen Gehaltsnachweis. Doch etwas dramatischer ist die Sache, wie sie
eine Bewohnerin aus Rietz
schildert. Ihre Tochter habe seit fünf (!) Wochen keine
Postsendung mehr erhalten.
„Dabei ist sie mitten im Hausbau, wartet auf Rechnungen
und muss nun darum bangen, auch noch Mahnspesen
entrichten zu müssen. Unverschuldet, wohlgemerkt.“
Auf Anfrage bestätigt BM
Markus Rinner Ähnliches
aus der Nachbargemeinde
Stams: „Wir haben vier Tage
lang keine Amtspost mehr erhalten. Für Amtsgeschäfte ist
das untragbar.“
Allen Fällen im Ober- wie
im Unterland gemein ist das —
als mangelhaft empfundene —
Beschwerdemanagement. In
Rietz ist die Gemeinde auch
Postpartner. Hier mussten
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die ersten erbosten Kunden
„abgefangen“ werden. Die
nicht zugestellte Post hat man
ordnungsgemäß dem zuständigen Verteilerzentrum gemeldet. Spätestens nach der
zweiten Beschwerde wurde auch die Postkundschaft
dorthin verwiesen, wurde gegenüber der 7T bestätigt.
„Aber da bist du weniger als
eine Nummer“, schüttelt BM
Rinner verständnislos den
Kopf. Auch alle anderen Beschwerdeführer hatten ähnliche Erfahrungen gemacht
und fühlten sich „von der
Post zu wenig bis gar nicht
ernst genommen“.
Indes räumt die Post ein,
in den betreffenden Zustellbasen seien während der ver-
gangenen Woche „vermehrt
Krankenstände - auch Corona“ verzeichnet worden.
„Wir haben alle Sendungen
an allen Adressen mindestens
ein- bis zweimal pro Woche
zugestellt - keine Sendung
ging verloren“, weist Post-
Pressesprecher Markus Leitgeb alle Vorwürfe strikt von
zurück. Wichtige Sendungen
— aktuell etwa auch Wahlkarten - würden prioritär behandelt und teils in Sonderschichten zugestellt.
Was den Kundenservice betreffe, so könne man die Post
telefonisch erreichen, digital per Kontaktformular und
Chat, „oder uns sogar einen
Brief schreiben“, sagt Leitgeb
abschließend.
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Tirolerinnen und Tiroler ärgern sich über fehlende Post. Diese Darstellung stellt die Post in Abrede: „Keine Sendung ging verloren.“
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