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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_08_7_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Zu viele Heizstrahler in Betrieb: ‚Fahren mit Stromnetz am Limit‘“, Seite
3
7.8.2022
Zu viele Heizstrahler in Betrieb:
„Fahren mit Stromnetz am Limit“
Radiatoren sind Verkaufsrenner.
Experten haben nun vor einer
Überlastung des Stromnetzes und
Ausfällen gewarnt. Die IKB sehen
sich für den Winter gewappnet.
Von Brigitte Warenski
Innsbruck — Es sind die
hohen und weiter steigenden Gaspreise und eine befürchtete Gasmangellage im Winter, die
derzeit das Geschäft mit
Heizstrahlern, Heizlüftern und Radiatoren boomen lassen.
In Deutschland haben
deshalb der Verband der
Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) und der Deutsche Verein des Gas- und
Wasserfaches (DVGW)
...................
Übung Helios
Blackout: 2019 hat sich
Österreich in der dreitägigen
Krisen(-stabs-)übung „Helios“
auf einen Emnstfall vorbereitet.
Ausgangsszenario war eine
europaweite Strommangellage bzw. ein darauffolgender
Stromblackout, der Auswirkungen bis hin zur kritischen
Infrastruktur haben kann.
vor einem stundenlangen Einsatz von mobilen
elektrischen Heizgeräten
gewarnt. Sie könnten die
deutschen Stromnetze
überlasten und zu Stromausfällen führen, hieß es
in einer Presseaussendung. Der österreichische
Blackout-Experte Herbert
Saurugg befürchtet zwar
nicht, dass es wegen der
Heizgeräte „zu einem
großen Crash kommen
wird“, regionale Stromausfälle durch lokale
Netzüberlastung schließt
er aber nicht aus. Saurugg
rechnet damit, „dass wir
im Winter im Stromnetz
am Limit fahren werden.
Wenn ein Glied in der
Versorgungskette ausfällt,
kann das eine Kettenreaktion auslösen. Darin
sehe ich vor allem eine
Gefahr“, so Saurugg, der
kritisiert, dass sich Österreich nicht früh genug auf
eine mögliche Gas- und
Strommangellage vorbereitet habe. „Man hat es
Aus Angst vor einer Gasmangellage oder horrenden Gaspreisen kaufen die Menschen mobile elektrische Heizgeräte. In Deutschland haben Experten vor deren stundenlangem Einsatz gewarnt. Foto: iStock
verabsäumt, sofort zu Beginn des Ukrainekrieges
Vorkehrungen zu treffen.“
„Wir sind gut gewappnet“, verspricht Roland
Tiwald, Geschäftsbereichsleiter Strom Netz
der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB). „Natürlich schlagen sich diese
Heizkörper in Summe zu
Buche. Es könnte passieren, dass einmal ein ganzer Straßenzug ein bis
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zwei Stunden ohne Strom
ist - was ja jetzt auch hin
und wieder passiert —,
aber tagelange Stromausfälle schließe ich aus.“
Innsbruck verfügt laut Tiwald „über ein sehr leistungsstarkes Kabelnetz
mit 20 bis 30 Prozent Reserve. Unser Stromnetz ist
ausgelegt für Zeitpunkte
mit höchster Nutzlast.
Und das ist ein Werktag
im Winter zu Mittag.“ Zu-
dem gebe es einen Unterschied zum Osten Österreichs. „In ganz Tirol hat
jede Wohnung einen eigenen Tarifschalter. Wird
die Maximallast überschritten, ist der Strom
nur in einer Wohnung
und nicht z.B. in einer
ganzen Wohnanlage weg.
Daher ist die Gefahr eines
größeren Stromausfalls
noch geringer“, sagt Tiwald.