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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Am Ende doch nicht alles beim Alten“, Seite 4
20.8.2022

WT,

Schnitzer-Zach und Lisa Peer (r.) wurden wiedergewählt. Peers Mandate im Aufsichtsrat indes wurden mehr. springer

Am Ende doch nicht
alles beim Alten

Die Wiederholung der angefochtenen TVB-Wahl in
Innsbruck brachte eine Mandatsverschiebung in der
Stimmgruppe drei. 165 Stimmen kosteten rund 25.000 €.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck —- Die erste Amtszeit von Mario Gerber als
Obmann des Innsbruck Tourismus war die wohl kürzeste
in der Geschichte des TVB.
Ende November 2021 gewählt, dankte Gerber gestern
— nach nur neun Monaten —-
um kurz nach 10 Uhr schon
wieder ab. Wenngleich nur
für eine geschlagene Stunde.
Dann war er neuerlich von
der Vollversammlung gewählt. Ebenso seine beiden
Stellvertreterinnen Katharina
Schnitzer-Zach und Lisa Peer.
Auch Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Pühringer (IKB-
Vorstandsmitglied) wurde in
Abwesenheit neuerlich vom
Aufsicktsrat bestätigt. Alles
einhellig. Und doch blieb gestern nicht alles beim Alten.
Wie berichtet, musste die
TVB-Vollversammlung einberufen werden, weil das Landesverwaltungsgericht die
Wahl aufgehoben hatte. U.a.
hatte der Unternehmer Thomas Hudovernik Beschwerde
eingelegt. Das Landesgericht
sah zwei Formalfehler in der
Einreichung einer nachträglich (personell) abgeänderten
Liste (Stimmgruppe 3) durch
Listenführer Georg Giner in
der zuständigen Abteilung
Tourismus im Land als gegeben an. Die Wahl zum Aufsichtsrat (und in Folge auch
des Vorstandes) musste also
mit der ursprünglich in der
Abteilung Tourismus einge-

langten Giner-Liste wiederholt werden. Und auf eben
dieser Liste war Hudovernik
auf Platz zwei gereiht. Derart
ging es erneut in der Stimmgruppe 3 ins Match: Liste Giner gegen Liste Lisa Peer.

, ‚ Der Listenführer

hat alles richtig
gemacht. Wenn, dann laden Sie schlechte Gefühle
auf mein Haupt ab.“

Gerhard Föger
(Leiter Tourismusabteilung)

‚ Wir müssen konstruktiv für die
Zukunft arbeiten. Ich
bitte deshalb darum,
die Wahl nicht wieder
anzufechten.“

Patricia Niederwieser
(ehem. Auf: d de)

Der Leiter der Tourismusabteilung, Gerhard Föger, erläuterte den komplizierten
Vorlauf, sprach alle Beteiligten von einer Schuld frei und
bat die Anwesenden, allfällige „schlechte Gefühle“ nicht
via Stimmzettel, sondern „auf
mein Haupt abzuladen“. Das
LVwG habe die Abteilung „belehrt“, er selbst bezeichnete
die Causa als „Rechtsdebatte“
zwischen Gericht und Landesabteilung. Was folgte, war eine
schnelle Wahl, ohne vorherige
Reden. Streng nach Gesetz.
Um allfälligen neuen Wahlanfechtungen vorzubeugen.

Seite 3 von 9

Und die endete mit einem
kleinen Umsturz. Hatte Giner im November von 382
Stimmen 211 (zwei Aufsichtsratsmandate) und Peer 160
(ebenso zwei Mandate) erzielen können, drehte Peer gestern den Spieß um. Bei einer
äußerst mageren Wahlbeteiligung von lediglich 165 Stimmen - gewählt werden konnte verbandsintern bereits seit
einer Woche, zudem war die
Vollversammlung gestern
nur mit gut 50 Personen besucht —, konnte Peer 105 für
sich verbuchen. 60 votierten
für die Liste Giner. Damit erreichte Peers Liste aber drei
Mandate im Aufsichtsrat.
Giner nur noch eines, welches er als Spitzenkandidat
seiner Liste auch annahm.
Außen vor blieb ergo, wenngleich dieses Mal per Wählerwunsch, just Hudovernik.

Nicht nur Gerber hofft nun,
dass der TVB wieder in ruhigere (interne) Fahrwasser
kommt. Schließlich lähmte die Wahlaufhebung den
TVB beschlussmäßig über
Wochen. Auch Ex-Aufsichtsratsvorsitzende Patricia Niederwieser appellierte (in
Richtung Hudovernik), diese
Wahl jetzt nicht mehr anzufechten. Darauf von der TT
angesprochen, zuckte dieser
nur mit den Schultern: „Kein
Kommentar.“

PS: laut Gerber kostete die
Wiederholung der Wahl rund
25.000 Euro. Das sind gut 151
€ pro abgegebener Stimme.