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Jahr: 2022

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- S.11

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Kronenzeitung

„‚Leuchttürme‘ bei akuter Not“, Seite 14

„Leuchttürme“ bei akuter Not

Der Stromausfall vergangene Woche in Innsbruck führte vor Augen, was passiert, wenn

plötzlich „nichts mehr geht“. Künftig will man sich besser für den Worst Case wappnen.

lötzlich stand alles
P still! Ein Stromausfall
— ausgelöst durch Umbauarbeiten beim Umspannwerk Ost - legte am Montag
vor einer Woche im Großraum Innsbruck rund
140.000 Haushalte lahm.
Ampelanlagen fielen aus,
Straßenbahnen fuhren nicht
mehr und Personen steckten
in Aufzügen fest. Fast 45
Minuten funktionierte in
der Landeshauptstadt so gut
wie gar nichts mehr. Vielerorts herrschte sogar Panik!
„Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.
Niemand wurde verletzt“,
zog der für die Sicherheit zuständige Vize-Bürgermeister Johannes Anzengruber
(OVP) in einer ersten Reaktion Bilanz. Dennoch sah er

©

Ein solcher Stromausfall kann wieder
passieren. Wir wollen darauf noch v
besser vorbereitet sein.Vieles hat gut
und reibungslos funktioniert, aber es
gibt natürlich auch Dinge, die man
verbessern kann. Mit einem Leitfaden
wollen wir die Bürger vorbereiten.

Johannes Anzengruber (ÖVP),

Vizebürgermeister und Innsbrucks Sicherheitsstadtrat

Verbesserungspotenzial und
lud daher gestern unter anderem Vertreter sämtlicher
Einsatzorganisationen, Verkehrs- und Kommunalbetriebe sowie der Leitstelle
und Klinik zu einem Sicherheitsgipfel. „Ein _ solcher
Stromausfall ist nicht plan-

bar und kann immer wieder
vorkommen“, schilderte Anzengruber auf „Krone“-
Nachfrage erste Details des
Treffens. Vor allem dank
des Behördenfunks habe die
Kommunikation sehr gut
funktioniert. „Wir haben gesehen, dass wir uns auf den

Seite 11 von 23

Foto: Christof Birbaumer

BOS-Funk verlassen können, aber es gibt natürlich
Optimierungspotenzial,.“
Bereits schon länger geplante Blackout-Übungen im
Herbst sollen dabei helfen.
Etabliert habe sich vor allem das Blaulichtzentrum,
wo sich alle örtlich vereint
austauschen konnten. Mit
einem Leitfaden möchte
man die Bürger künftig auf
den Worst Case vorbereiten
und ihnen Verhaltensregeln
aufzeigen. Die zehn Feuerwachen und die Hauptfeuerwache der Stadt Innsbruck
sollen in akuter Not zu
„Leuchttürmen“ werden.
„Bei fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten können die Menschen dann
dorthin kommen“, betont
Anzengruber. Samuel Thurner